Hybride Heizsysteme, bei denen eine Wärmepumpe mit einem Kamin- oder Pelletofen kombiniert wird, sind mittlerweile sowohl im Neubau als auch in Bestandsgebäuden eine zukunftsweisende Alternative zu veralteten Gas- oder Ölheizungen. Diese Systeme nutzen die Stärken beider Technologien: Während die Wärmepumpe Umgebungswärme in Heizenergie umwandelt, ergänzt der Kamin-/Pelletofen den Betrieb – vor allem an sehr kalten Tagen oder bei unzureichender Sonneneinstrahlung. Zusätzlich sorgen Öfen für ein angenehm behagliches Raumklima.
Luft-Wasser-Wärmepumpen #
Im Neubau längst Standard, in Bestandsgebäuden eine sinnvolle Alternative zum Austausch veralteter Gas- oder Ölheizungen: Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen vorrangig die Umgebungswärme als primäre Energiequelle zur Wärmeerzeugung. Die Antriebsenergie für Ventilator, Kompressor (Verdichter) und Wärmeverteilung wird durch elektrischen Strom bereitgestellt.

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird über die Jahresarbeitszahl (JAZ) definiert. Je höher die JAZ, umso wirtschaftlicher arbeitet die Wärmepumpe. Beispielsweise sagt eine JAZ von „4“ aus, dass die Wärmepumpe im Jahresmittel mit 1 kWh Strom, 4 kWh Wärme erzeugt. Neben der Gerätequalität, wird die JAZ von der Temperatur der Umgebungswärme (Außentemperatur) und den benötigten Heizwasser-Vorlauftemperaturen beeinflusst.
Kalte Außentemperaturen und die damit verbundenen erhöhten Vorlauftemperaturen zur Wärmeverteilung innerhalb des Gebäudes reduzieren die aktuelle Leistungszahl (COP) der Wärmepumpe. Insbesondere bereits installierte, ältere Wärmepumpenanlagen im Gebäudebestand decken bei kalten Außentemperaturen den Wärmebedarf nicht komplett ab. In der Regel ergänzt ein mit Strom betriebener Heizstab im Wärmespeicher. Hierdurch wird die Effizienz der Wärmepumpe deutlich reduziert, Stromverbrauch und damit verbundene Energiekosten sind signifikant erhöht.
Eine Wärmepumpe funktioniert wie ein umgekehrter Kühlschrank. Sie entzieht der Umwelt (Luft, Erde, Wasser) Wärme, verdichtet sie mithilfe eines Kältemittels und gibt sie an das Heizsystem im Haus ab. Bei kalten Temperaturen wird ein elektrischer Heizstab zugeschaltet.
Pellet- und Scheitholzkaminöfen #

Pellet- oder Scheitholzkaminöfen werden bei schlechtem Wetter und kalten Außentemperaturen betrieben. Wasserführende Öfen erwärmen nicht nur den Aufstellraum, sondern befördern rund 60% der erzeugten Wärme direkt in den Heizwasserkreislauf. Luftgeführte Öfen sind nicht in die Hydraulik der Heizanlage eingebunden. Sie versorgen den Aufstellraum und ggf. angrenzende Räume direkt mit Wärme.
Im „hybriden Betrieb mit einer Wärmepumpe“ unterstützt der Kaminofen als „sekundärer Wärmeerzeuger“, vorrangig zu den Zeiten, wenn die Effizienz der Wärmepumpe bei kalten Außentemperaturen reduziert ist. Eine auf das System abgestimmte Steuerung regelt nach Vorgabe der gewünschten Raum- und Brauchwassertemperaturen, den Betrieb der Wärmepumpe. Je nach Funktion und Nutzung des Kaminofens werden Stromverbrauch und Stromkosten für die Wärmepumpe eingespart.
Hybridsystem Wärmepumpe #
Konventionelle Wärmepumpen steuern die jeweils zu erbringende Wärmeleistung durch permanentes Takten des integrierten Kompressors (Verdichters). Häufiges Ein- und Ausschalten reduziert die Lebensdauer der Verschleißteile, kann zu Lärmbelastungen führen und erhöht den Strombedarf.
Wärmepumpen mit „Inverter-Technologie“ arbeiten modulierend. Der hier integrierte „Inverter“ (Wechselrichter) regelt variabel die zu erbringende Antriebskraft des Kompressors. Bei geringem Wärmebedarf laufen die Geräte mit reduzierter Leistung und sparen so Energie. Darüber hinaus verlängert die Invertertechnik die Lebensdauer der Wärmepumpe und sorgt für mehr Laufruhe. Im Hybridsystem mit einem Kaminofen wird die Heizleistung der „Inverter-Wärmepumpe“ stufenlos dem jeweiligen Wärmebedarf angepasst. Deckt der Kaminofen im Betrieb den kompletten Wärmebedarf zur Heiz- und Brauchwassererwärmung ab, arbeitet er als primärer Wärmeerzeuger. Die Wärmepumpe wird automatisch in den Standby-Modus geschaltet. Erneute Aktivierung erfolgt bei entsprechender Wärmeanforderung.
Der Schallleistungspegel der Wärmepumpe wird maßgeblich durch den Betrieb des Ventilators zur Ansaugung der Außenluft bestimmt. Durch einen drehzahlgesteuerten Ventilator erhält die Wärmepumpe flexibel das zum jeweiligen Betrieb erforderliche Luftvolumen. Die Kombination mit einem Kaminofen reduziert die Heizleistung der Wärmepumpe bei kalten Außentemperaturen. Entsprechend verringern sich die aus der Luftansaugung resultierenden Lärmemissionen. Antriebsenergie zum Betrieb des Ventilator wird eingespart.
Wird die Wärmepumpe ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben, beispielsweise mit elektrischem Strom aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, ergibt die Kombination mit einem Kaminofen zu 100% eine „Erneuerbare Energien Hybridheizung“ (EE-Hybridheizung). Umfangreiche staatliche, regionale und kommunale Förderungen unterstützen bei Investitionen zur Nutzung von erneuerbaren Energien. Ob Neubau oder Bestandsgebäude - eine hybride Heizungsanlage mit Wärmepumpe und Kamin- oder Pelletofen im System ist eine effiziente und wirtschaftliche Variante zur Umsetzung der Energiewende im Gebäudesektor.
Vorteile des Hybridsystems #
Für Neu- und Altbauten geeignet #
Wärmepumpen lassen sich fast überall installieren und wenn ein Schornstein vorhanden ist, sind auch Kamin- und Pelletöfen kein Problem.
Staatliche Förderungen #
Es gibt verschiedene Förderungen für Hybridsysteme. Für mehr Infos dazu einfach auf das Icon klicken.
Niedrige Betriebskosten #
Die Wärmepumpe besitzt einen Hohen Wirkungsgrad und der Kamin- oder Pelletofen springt dann ein, wenn die Wärmepumpe den Heizstab einschalten müsste.
Behagliches Ambiente #
Kamin- und Pelletöfen sorgen nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sondern geben eine ganz besondere, behagliche Wärme ab.
Fazit #
Eine Wärmepumpe ist eine sinnvolle Alternative zu veralteten Öl- und Gasheizungen. Wird sie mit grüner Energie aus Photovoltaik betrieben, ist sie zudem eine saubere Lösung dein Zuhause zu heizen. In Kombination mit einem Kamin- oder Pelletofen, egal ob wasserführend oder luftgeführt, wird ihre Effizienz zudem gesteigert. Ein Kamin- oder Pelletofen unterstützt die Wärmepumpe in der kalten Jahreszeit, wenn ihr Wirkungsgrad am niedrigsten ist.