Solarthermie #
Auf den Dächern Deutschlands unterstützen inzwischen rund 3 Millionen Solarthermieanlagen, mit über 23 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche, bei der Heiz- und Brauchwassererwärmung. Jährlich werden so rund 10 GWh Wärmeenergie aus der Sonne erzeugt und rund 2,7 Millionen Tonnen Treibhausgase (CO2-Äquivalente) eingespart.

In der Regel deckt die Solarwärme nur einen Teil des Wärmebedarfs im Gebäude ab. Im Sommer liefert die Anlage nahezu vollständig die Wärmeenergie zur Brauchwassererwärmung. In der Übergangszeit und im Winter wird derzeit vorrangig durch einen mit elektrischem Strom betriebenen Heizstab im Wärmespeicher und/oder durch mit fossilen Energieträgern betriebene Öl- oder Gaskessel, fehlende Wärmeenergie kompensiert.
Pellet- und Scheitholzkaminöfen #

Pellet- oder Scheitholzkaminöfen werden bei schlechtem Wetter und kalten Außentemperaturen betrieben. Wasserführende Öfen erwärmen nicht nur den Aufstellraum sondern liefern rund 60% der erzeugten Wärme direkt in den Heizwasserkreislauf. Luftgeführte Öfen sind nicht in die Hydraulik der Heizanlage eingebunden. Sie versorgen den Aufstellraum und ggf. angrenzende Räume direkt mit Wärme.
Gebäudeenergiegesetz (GEG) #
Entsprechend dem derzeit aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen neu zu erstellende Heizungsanlagen in Neubaugebieten zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. In Großstädten müssen ab Juli 2026 und in Kommunen mit weniger als 100.000 EW ab Juli 2028, bei Austausch eines bestehenden Wärmeerzeugers, oder bei Neubauten in Baulücken, 65% der Wärmeerzeugung mit „Erneuerbaren Energien“ erfolgen.
Wassergeführte Pelletöfen #
Automatisch beschickte wasserführende Pelletöfen erfüllen die Anforderung an die Nutzung von 65% erneuerbarer Energien des „GEG“. Rund 25% der erzeugten Wärme wird direkt an den Aufstellraum abgegeben. 75% werden über den Wärmespeicher, dem Heizwasserkreislauf zugeführt. Temperaturabhängige Leistungsregelungen sowie die Möglichkeit der externen Bedienung über Fernsteuerung oder Smartphone sorgen für eine unkomplizierte Nutzung des Ofens. Der Abbrand der Holzpellets erfolgt mit Wirkungsgraden von über 90%. Ein mit 30 kg befüllter Pellettank heizt, je nach Wärmeanforderung, bis zu 50 Stunden. Die Investitionskosten für einen wassergeführten Pelletofen werden im Rahmen der aktuellen staatlichen Förderprogramme subventioniert.
Wassergeführte und Luftgeführte Scheitholzkaminöfen sowie luftgeführte Pelletöfen werden bei Umsetzung der GEG-Vorschriften mit 10%, in Erfüllung der 65%-Vorgaben berücksichtigt. Hier ist, abhängig von der Wärmeleistung der Solaranlage, im Detail zu prüfen, inwieweit die Kombination mit einem Kaminofen die Anforderungen des GEG erfüllt.
Hybridsystem Solarthermie #
Die Nutzung von Solarwärme, kombiniert mit Wärmeerzeugung aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, ist eine erneuerbare Energien Hybridheizung (EE-Hybridheizung). Bei erforderlichem Austausch von Öl- oder Gaskessel, in energetisch sanierten Bestandsgebäuden mit bereits installierten Solarwärmeanlagen, ist der Kaminofen eine attraktive Option. Bestehende Schornsteinanlagen können in der Regel genutzt werden. Entsprechende Informationen liefern der verantwortliche Schornsteinfeger oder der Fachinstallateur. Holzbrennstoffe sind kostengünstiger als elektrischer Strom aus dem Netz, Gas, oder Öl. Sie werden durch den kontinuierlich steigenden CO2-Preis (-Steuer) nicht beaufschlagt!
Fazit #
Eine Kombination aus Solarthermie und Kamin- oder Pelletofen ist eine wirtschaftliche Lösung, mit behaglicher Wärme und effizientem Nutzen. Wichtig ist die Beachtung der aktuellen GEG-Vorgaben und die Heizleistung des Kamin- oder Pelletofens. Dann steht einer Kombination von Solar und Holzofen nichts mehr im Wege.