Das Funktionsprinzip eines Pelletofens unterscheidet sich durch die Funktion eines Kaminofens. Während beim Kaminofen der Schornsteinzug eine wichtige Rolle für eine saubere und effiziente Verbrennung spielt, wird beim Pelletofen der „Zug“ durch ein Saugzuggebläse erzeugt und die Abgase so in den Schornstein geleitet. Gleichzeitig wird die Primär- und Sekundärluft in den Brennraum gesogen. Auch die Brennstoffzugabe und Leistung wird automatisch geregelt.
Vieles wird also automatisiert gesteuert, was letztendlich zu einer effizienten Verbrennung führt.
Allgemeines Funktionsprinzip #
Aufbau #
Ein Pelletofen ist so konstruiert, dass der Pellettank von der Brennkammer getrennt ist und von Hand aufgefüllt wird. Je nach Größe des Pellettank hat der Ofen Brennmaterial für 24 – 100 Stunden. Über eine Förderschnecke werden die Pellets dann in den Brennraum und den Brennertopf transportiert. Die Menge der Pellets bestimmt der ofen automatisch, in Abhängigkeit von Leistung und Verbrauch. Die Zündpatrone entzündet die Pellets mit einem gezielten Luftstrom von circa 800°C.
Bei wassergeführten Pelletöfen befindet sich hinter und über der Brennkammer noch eine Wassertasche, in der das Heizwasser erwärmt wird. Mehr dazu weiter unten auf dieser Seite.
Luftzufuhr bei Pelletöfen #
Die Primärluft wird in den Glutbereich eingeleitet, um die Temperatur im Brennraum immer gleichbleibend hoch zu halten. Die Sekundärluft wird oberhalb der Glutzone eingeleitet und sorgt dafür, dass die freigesetzten Gase gezündet und verbrannt werden. Primär- und Sekundärluft müssen sich möglichst gut vermischen, damit die Gase optimal ausbrennen können.
Mittels eines Saugzuggebläses werden die Abgase aus dem Brennraum in den Schornstein geblasen. Gleichzeitig wird die Verbrennungsluft in den Brennraum gesaugt. Saugzuggebläse haben den Vorteil, dass bei korrektem Betrieb des Ofens die Gefahr eines Rückbrandes ausgeschlossen werden kann. Des Weiteren können keine Abgase in den Aufstellungsraum entweichen.
Steuerung #
Die Steuerrung von ORANIER Pelletöfen erfolgt über das Bedienfeld auf der Oberseite des Ofens, über conGuide oder über smartCon. Über eine dieser Steuerungen wird dem Pelletofen die sogenannte Raum-Solltemperatur angegeben. Einem wassergeführten Pelletofen kann auch die Wasser-Solltemperatur angegeben werden. Durch einen Temperatursensor kann sich der Pelletofen dann an der Solltemperatur orientieren und wird so lange Heizen, bis er die Temperatur erreicht hat. Die Leistung wird aus der Abgas- oder Brennraumtemperatur ermittelt. Anpassung erfolgt über die Drehzahl des Gebläses (Verbrennungsluftzufuhr) und die Fördergeschwindigkeit der Förderschnecke (Brennstoffmenge).
Alternativ kann der Ofen auch manuell mit unterschiedlichen Leistungsstufen geheizt werden.
Alle ORANIER Pelletöfen haben darüber hinaus noch eine Zeit- und Wochentag-Programmierung, mit der bestimmte Temperaturen zu bestimmten Zeiten erreicht werden sollen, sowie eine Nachtabsenkung.
Fazit #
Durch die einheitliche Größe und gute Dosierung der Pellets und die exakt geregelte Luftmenge kann die Pelletverbrennung – im Gegensatz zur Verfeuerung von Scheitholz – sehr genau definiert werden. Bereits im Feuerraum können Primär- und Sekundärluft gezielt aufgeteilt werden. Dies minimiert den Austrag an Aschepartikeln (Feinstaub) und ermöglicht einen vollständigen Ausbrand der Brenngase (Wirkungsgrad).
Pelletöfen ohne Wasserwärmetauscher #
Pelletöfen ohne Wasserwärmetauscher (Luftgeräte) dienen der Beheizung einzelner Wohnräume. Die Wärme wird als Strahlungswärme und Warmluft oder Konvektion in den Aufstellraum abgegeben.
Raum-Solltemperatur #
Pelletöfen ohne Wasserwärmetauscher orientieren sich ausschließlich an der Raum-Solltemperatur. Diese kann im Menü des Pelletofens eingestellt werden. Der Ofen wird dann zu den entsprechenden Schaltzeiten, so lange heizen, bis er die Solltemperatur erreicht oder teilweise etwas überschritten hat. Danach wechselt er in den Ausbrand-Modus, bis die Temperatur wieder auf unter Solltemperatur gesunken ist. Der Ofen regelt also die Leistung entsprechend der Temperatur.
Wir empfehlen, den Pelletofen immer auf "Automatik" laufen zu lassen. Dadurch kann sich der Ofen selbst bestimmen welche Leistungsstufe er wählt und passt sich dann den Gegebenheiten an.
Pelletöfen mit Wasserwärmetauscher #
Wasserführende Pelletöfen übertragen je nach Modell 70 % – 90 % der Wärme an das Heizungswasser. Über die Einspeisung in das Zentralheizungssystem kann damit ein Großteil der Gebäudeheizung und Brauchwassererwärmung erfolgen. Vorzugsweise werden sie mit Solarthermie oder Wärmepumpen kombiniert.
Ein Anteil der Verbrennungswärme wird über die Sichtscheibe und die Gehäuseoberfläche direkt an den Aufstellungsraum abgegeben. Je nach Ofenmodell sind das etwa 10 % – 30 %. Um eine Überhitzung des Aufstellraumes zu vermeiden, sollte der wasserführende Pelletofen in Passivhäusern möglichst 90 % seiner Wärme in den Heizwasserkreislauf abgeben.
Wasserwärmetauscher #
Der Wasserwärmetauscher des Pelletofens besteht aus einem sogenannten Feuerraumwärmetauscher und einem Abgaswärmetauscher. Hinter der Brennkammer befinden sich daher Wassertaschen, in denen das Heizwasser erwärmt wird und wieder dem Heizkreislauf zugeführt wird. Zusätzlich werden die heißen Abgase ebenfalls zur Warmwassergewinnung genutzt. Je nach Bauart werden so 60 – 90 % der Wärmeleistung des wasserführenden Pelletofens in den Heizwasserkreislauf eingespeist.
Solltemperatur #
Bei wassergeführten Pelletöfen hast du die Wahl zwischen der Raum-Solltemperatur und der Wasser-Solltemperatur. Bei der Raum-Solltemperatur wird der Ofen dann zu den entsprechenden Schaltzeiten, so lange heizen, bis er die Solltemperatur erreicht oder teilweise etwas überschritten hat. Danach wechselt er in den Ausbrand-Modus, bis die Temperatur wieder auf unter Solltemperatur gesunken ist, dann heizt er wieder hoch. Die Wassertemperatur ignoriert er dabei. Bei der Wasser-Solltemperatur achtet der Ofen vorzugsweise auf die Wassertemperatur und wird so lange heizen, bis er die Wassertemperatur erreicht hat oder die eingestellte Raumtemperatur überschritten wurde. Dadurch wird verhindert, dass dein Wohnraum zur Sauna wird. Andersherum kann es dabei aber auch sein, dass dein Raum kühler ist als bei der Raum-Solltemperatur eingestellt.
In beiden Fällen wählt der Ofen die Leistung automatisch.
Wir empfehlen, den Pelletofen immer auf "Automatik" laufen zu lassen. Dadurch kann sich der Ofen selbst bestimmen welche Leistungsstufe er wählt und passt sich dann den Gegebenheiten an.
Ein wassergeführter Pelletofen muss auch immer Wasser führen. Ohne Wasseranschluss wird es zu Schäden an den Wassertaschen und dem Wärmetauscher kommen.
Steuerung des Pelletofens #
Die Steuerung deines Pelletofens erfolgt entweder über das Display, conGuide oder smartCon.
Displaysteuerung #
Nachdem der Pelletofen mit dem Stromnetz und gegebenenfalls mit dem Heizwasserkreislauf verbunden wurde können über die Steuerung diverse Einstellungen vorgenommen werden.
Erste Einstellungen #
Auch im ausgeschalteten Zustand lässt sich das Display bedienen. Über die OK/Menü Taste gelangst du ins Menü. Mit den Pfeiltasten bewegst du dich rauf und runter. Mit der OK Taste kannst du die Auswahl eines Menüpunkts bestätigen. Mit der ESC Taste gehst du zurück auf eine vorangegangene Seite.
So kannst du als Erstes das Datum und die Uhrzeit einstellen. Für die korrekte Funktion der Zeitsteuerung sind diese beiden Daten wichtig. Dazu kannst du dich im Menü über „Einstellungen“ zum Punkt „Datum-Uhrzeit“ manövrieren. Die Zeit wird dann über die Pfeiltasten eingestellt und mit OK bestätigt. Mit ESC gelangst du zurück zum Home-Bildschirm. Dort stehen jetzt das richtige Datum und die Uhrzeit.
Durch kurzes Drücken der ON/OFF Taste schaltest du durch die Betriebsarten.
- Die Sonne zeigt an, dass der Ofen 24 h lang die Tagestemperatur halten wird.
- Der Mond zeigt an, dass der Ofen 24 h lang die Absenktemperatur halten wird.
- Über die Treppe wird der Ofen in einer bestimmten Leistungsstufe geheizt. Wir empfehlen jedoch den Ofen nur in „automatik“ laufen zu lassen. Später mehr dazu.
Temperatureinstellungen #
Unter Einstellungen > Temperaturen kannst du die oben genannten Temperaturen einstellen.
- Tagestemperatur: Die Temperatur, die der Ofen am Tag erreichen soll.
- Absenktemperatur: Die Temperatur, die der Ofen in der Nacht halten soll.
- Leistung: Für den idealen Betrieb wird die Leistung immer auf 10 gestellt. So kann der Ofen bis auf Stufe 10 hochheizen.
Zu lange auf einer zu niedrigen Leistung sorgt für eine ineffiziente Verbrennung und zu mehr Verunreinigungen. - Kesseltemeratur: Die Temperatur, die das Heizwasser erreichen soll.
- Kesseldifferenz: Die Temperatur, die das Heizwasser abkühlen darf, bevor der Ofen wieder in die Heizphase geht.
- Raumgeführt: Hier entscheidest du, ob der Ofen sich an der Raum-Solltemperatur oder der Wasser-Solltemperatur orientieren soll.
Die Raumtemperatur kannst du auch auf dem Startbildschirm einstellen. Dazu einfach die Pfeiltasten betätigen und je nach Betriebsart wird dann die Wasser- oder Raumsolltemperatur für Tag oder Nacht angepasst.
Prinzipiell soll vermieden werden, dass der Ofen in kleinen Leistungsstufen betrieben wird. Das bedeutet, dass der Ofen sich in einem kleinen Raum schneller die Solltemperatur erreicht hat als in einem großen. Daher empfehlen wir, dass der Ofen dann entweder auf die Wasser-Solltemperatur gestellt wird oder der Raum wird durch das Öffnen einer Tür künstlich vergrößert.
Zeitschaltung #
Natürlich kann sich der ofen auch entsprechend der Zeiten automatisch regeln. In den Einstellungen findest du den Punk „Schaltzeiten“. Hier können einzelne Tage oder Zeitspannen (Montag bis Sonntag, Montag bis Freitag und Samstag bis Sonntag) eingestellt werden. Unter den einzelnen Tagen und Zeitspannen kannst du dann bis zu 3 Schaltzeiten einstellen. Überlagernde Schaltzeiten werden dabei zu einer Schaltzeit zusammengefasst.
Während den eingesatellten Zeiten heizt der Pelletofen dann auf die eingestellte Tagestemperatur hoch. Zwischen den Schaltzeiten heizt er dann nur auf die Absenktemperatur hoch. Steht der Menüpunkt „Raumgeführt“ auf „Nein“, wird der Ofen zu den Schaltzeiten das Wasser auf die eingestellte Temperatur bringen.
- Der Pelletofen steht auf Raumgeführt „Ja“.
- Die Tagestemperatur sind 22 °C
- Die Absenktemperatur sind 17 °C
- Der Ofen soll Montag – Freitag von 06:00 – 09:00 Uhr heizen und von 16: 30 – 23:00 Uhr
- Der Ofen soll Samstag und Sonntag von 06:00 – 23:00 Uhr heizen.
Montag 12:00 Uhr Mittags wird es in deinem Aufstellraum mindestens 17 °C warm sein.
Samstag 12: Uhr Mittags wird es hingegen in deinem Aufstellraum mindestens 22 °C haben.
Zustandsfeld #
Auf dem Home-Bildschirm werden in der oberen rechten Ecke die Zustände deines Ofens angezeigt. Beispielsweise, ob die Brennraumtür oder der Pelletdeckel offen steht oder ob bestimmt Kontakte geschlossen sind oder nicht. Was genau die Symbole bedeuten entnimmst du am Besten der Bedienungsanleitung.
Störmeldungen #
Im Menü unter Störmeldungen werden alle Störungen des Geräts angezeigt. Beispielsweise erscheinen hier Meldungen wie eine länger als 30 Sekunden geöffnete Tür oder ein nicht gezündetes Feuer angezeigt. Aber auch die Prüfung der Luftwege erscheinen dort. Eine Liste aller Stör- und Fehlermeldungen findest du am Ende deiner Bedienungsanleitung, zusammen mit der entsprechenden Lösung.
conGuide #
conGuide ist die Fernsteuerung für deinen Pelletofen. Manche unserer Pelletöfen besitzen keinen Display mehr. Dieser wurde durch conGuide ersetzt, einer Fernbedienung, auf deren Display, du die selben Einstellungen vornehmen kannst, wie auf dem Display des Pelletofens selbst. So kannst du den Pelletofen bequem von der Couch aus steuern.
smartCon #
smartCon ist die smarte Steuerung deines Pelletofens. Über die App kannst du deinen Pelletofen von überall steuern. Du kannst Schaltzeiten einstellen, die Leistung regeln, Statusmeldungen abfragen oder einfach den Ofen einschalten, wenn du auf dem Heimweg bist.
Zusammenfassung #
Dein Pelletofen lässt sich ganz einfach über das Display, conGuide oder smartCon einstellen. Der Pelletofen regelt dann seine Leistung automatisch und wird die voreingestellte Raum-Soll- oder Wasser-Solltemperatur errreichen und halten wollen. Pellets werden dabei automatisch in die Brennerschale gegeben und müssen nur, je nach Pellettankgröße, alle paar Tage nachgefüllt werden. Im Gegensatz zu einem Kaminofen, spielt der Schornsteinzug eine untergeordnete Rolle, da der Pelletofen mittels Sauchzuggebläse die Abgasströmung und Primär- und Sekundärluft, eigenständig steuern kann. Wenn ein Pelletofen also richtig eingestellt ist, seine Leistung selbstständig regeln darf und die Pelletqualität stimmt, kann er effizient und mit wenig arbeitsaufwand zum einfachen Wärmespender werden.