Egal ob Holz oder Pellets, das Thema Brennstoff ist wichtig und wirft jede Menge Fragen auf. Alles rund um das Thema Brennstoff in Kamin-, Pelletöfen und Heizkaminen wollen wir dir in diesem Eintrag erklären.
Brennstoff Holz #
Jeder kennt Holzkaminöfen und viele benutzen sie im Winter täglich. Trotzdem kommt es in der Praxis immer wieder zu vermeidbaren Fehlern, die zu schwarzen Scheiben, starker Rußablagerung in den Abgaswege, schlechtem Zug oder unzureichendem Abbrand führen.

Feuchtigkeit und Lagerung #
Wasser brennt nicht. Klingt logisch. Frisch geschlagenes Holz besteht zu 50-60% aus Wasser. Einen guten Heizwert hat das Holz noch nicht. Nach dem Schlagen, wird das Holz am Besten direkt gespalten und regengeschützt gelagert. Dabei ist es wichtig, dass das Holz nicht luftdicht verpackt wird. Im Gegenteil; je durchlüfteter der Holzstapel ist, umso besser. Liegt der Lagerplatz dabei noch in der Sonne, trocknet das Holz noch besser. Je kleiner das Holz ist, desto besser trocknet es. Je mehr Oberfläche also entsteht, desto besser kann das Holz trocknen.
Ziel ist eine Holzfeuchtigkeit von unter 15% zu erhalten. Dies ist meist nach 2-3 Jahren Lagerung der Fall.
Wird Holz gekauft, gibt der Lieferant an, ob das Holz bereits getrocknet ist oder noch getrocknet werde muss. In vielen Fällen muss das Holz trotzdem für 2-3 Jahre trocken und durchlüftet gelagert werden.
Auch wenn Holz als bereits getrocknet bestellt wird, empfehlen wir es nochmal etwas zu lagern. Bestelle es am besten am Jahresanfang oder -ende und lasse es einen ganzen Frühling und Sommer an einer trockenen, luftigen und sonnenbeschienenen Stelle weiter trocknen.
Holzsorten #
- Laubhölzer wie Eiche oder Buche halten die Wärme länger als Nadelhölzer. Sie haben weniger Harz, wodurch sie zwar schwerer zu entzünden sind, aber dafür länger brennen
- Nadelhölzer haben durch ihren hohen Harzanteil einen natürlichen Brandbeschleuniger intus. Sie eignen sich hervorragend zum Anheizen, da sie rasch brennen und schnell Wärme abgeben.
- Behandelte Hölzer haben nichts im Kaminofen zu suchen. Sie sind verarbeitet worden, oft mit Lacken und Klebstoffen behandelt und sind für die Verbrennung ungeeignet. Lacke können sogar die Oberfläche der Stahlelemente im Brennraum angreifen und unschöne Flecken hinterlassen.
Holzgröße #
Einen genauen Richtwert für die Holzgröße gibt es nicht. Es ist Ofenabhängig, wie lang ein Holzscheit sein muss.
Die Holzdicke lässt sich ganz einfach mit dem Kanzlerinnen-Maß bestimmen. Dabei wird ein Holzscheit so in zwei Hände genommen, dass sich jeweils die beiden Daumen und Zeigefinger berühren und die berühmte Raute der ehemaligen Kanzlerin Merkel bilden.
Zum Anheizen empfehlen sich kleine Hölzer. Sie entzünden sich schnell und sorgen so für einen anfänglich guten Kaminzug.
Holzpellets #
Holzpellets werden aus getrocknetem, naturbelassenem Holz gepresst. Sie werden in Pelletwerken produziert, die oft einem Sägewerk angegliedert sind. Genutzt werden Sägemehl und zerkleinerte Sägespäne aus Sägerestholz vom Sägewerk und der weiterverarbeitenden Holzindustrie. Bei trockener Lagerung sind sie nahezu unbegrenzt haltbar.
Der Heizwert von Holzpellets beträgt rund 5 kWh/kg. Zwei Kilogramm Pellets ersetzen damit etwa 1 Liter Heizöl bzw. 1 m³ Erdgas.
Qualität #
Pellets haben unterschiedliche Qualitäten. Glücklicherweise lässt sich eine gute Pelletqualität bereits beim Kauf erkennen. Hier sind einige Punkte, auf die du beim Kauf bereits achten kannst.
- Staub und Kleinteile: Bei Pellets guter Qualität sind am Boden des Pelletsacks nur wenigen Ablagerungen. Je weniger Staub und Kleinteile in einem Sack zu sehen sind, umso besser sind die Pellets verarbeitet.
- Härte: Gute Pellets sind fest gepresst und lassen sich mit der Hand nicht zerreiben.
- Weniger ist mehr: Gute Pellets sind fest und haben dadurch einen hohen Heizwert. Gute Pellets müssen seltener nachgekauft werden. Je schneller Pellets verbraucht werde, desto schlechter sind sie von der Qualität. In den FAQs weiter unten auf dieser Seite findest du eine Liste in der die Brenndauer von Pelletöfen beschrieben wird.
- DIN-Normen und Zertifizierungen: Viele Pellethersteller werden mit ihren Zertifikaten und DIN-Normen auf dem Pelletsack. Das zeigt an, dass die Pellets geprüft und für Pelletöfen geeignet sind. Im folgenden Abschnitt erfährst du mehr über die einzelnen Normen und Zertifizierungen.
DIN-Normen und Zertifizierungen #
Für einen störungsfreien Betrieb von Pelletfeuerungen wird der Kauf von genormten und zertifizierten Holzpellets empfohlen. Auch in den Betriebsanleitungen und Garantiebestimmungen der Hersteller von Pelletöfen finden sich Mindestanforderungen an die Pelletqualität, die beachtet werden müssen.
Die Qualitätskriterien sind in der DIN EN ISO 17225-2 festgelegt. Die Holzpellet-Klasse A1 bezeichnet die beste Pelletqualität. Mit Aschegehalten < 0,7 % und Ascheschmelztemperaturen von über 1.200°C ist sie für den Einsatz in Pelletöfen am besten geeignet.
Zertifikate für Holzpellets sind das auf der Holzpelletnorm DIN EN ISO 17225-2 aufgebaute Zertifikat ENplus des Europäischen Pelletverband (European Pellet Council) und das Zertifikat DINplus der DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH. Die Zertifikate erfüllen die Anforderungen der Europanorm.
Die gesamte Prozesskette, von der Produktion, bei ENplus auch bis zur Anlieferung, wird regelmäßig von Prüfstellen überwacht. Mit ihrer internationalen Ausrichtung sichern die Zertifizierungsprogramme weltweit eine vergleichbare Pelletqualität.
Bis 2011 waren für Pellets in Deutschland und der Schweiz die inhaltlich identischen Normen DIN 51731 bzw. SN 166000, in Österreich die ÖNORM M7135 maßgeblich.
Das Gütesiegel des Pelletverbandes Austria, die Zertifizierungen DINplus und ENplus sowie das Label SWISSPELLET brachten eine weitgehende Anpassung.
Ungeeignete Brennstoffe #
Papier, Pappe, Zeitung, behandeltes Holz, Holzabfälle, Sägespäne eignen sich nicht als Brennstoff. Sie verbrennen mit starkem Schadstoffausstoß oder sorgen für Verrußung in den Geräten und Abgaswegen. Ihre Heizleistung ist ebenfalls sehr gering, wodurch sie mehr Dreck produzieren als Wärme. Sie haben weder in Kamin- noch in Pelletöfen etwas zu suchen.
Zum Anzünden empfehlen sich Holzwolle oder Ofenanzünder, statt Pappe oder Papier.
Frequently Asked Questions #
Brennstoff Kamin- und Pelletöfen #
- Wie lange ist die Brenndauer von Pelletöfen?
Die Brenndauer ist von der Menge der Pellets und der gewählten Leistungsstufe abhängig.
Mit einem 25 kg Sack Pellets gelten folgende Richtwerte.- 6 kW Dauerleistung -> 18,4 h Brenndauer
- 7 kW Dauerleistung -> 15,8 h Brenndauer
- 8 kW Dauerleistung -> 13,8 h Brenndauer
- 9 kW Dauerleistung -> 12,3 h Brenndauer
- 10 kW Dauerleistung -> 11 h Brenndauer
- 11 kW Dauerleistung -> 10 h Brenndauer
- 12 kW Dauerleistung -> 9,2 h Brenndauer
- 13 kW Dauerleistung -> 8,5 h Brenndauer
- 14 kW Dauerleistung -> 7,9 h Brenndauer
- Wie lagere ich Holzpellets am Besten?
Holzpellets werden meist in wasserdichten Säcken verpackt. Trotzdem empfehlen wir sie trocken zu lagern. Dann sind sie nahezu unendlich haltbar.
- Wie lange muss Brennholz lagern?
Brennholz braucht eine Holzfeuchtigkeit von maximal 15 %. Um diese zu erreichen muss es mindestens 2 Jahre trocken gelagert werden. Feuchtes Holz lässt sich schwerer anzünden und verbrennt mit vielen Rückständen, wodurch das Holz nicht optimal genutzt wird.
- Welche Qualität müssen Pellets haben?
Es gibt zwei Faktoren, mit denen du die Qualität guter Pellets erkennst:
- Auf der Verpackung sind die Pellets mit einer Norm ausgezeichnet. (EN 14961-2, (Klasse A1), EN plus (Klasse A1) bzw. DIN 51731, DIN Plus, ÖNORM M7135)
- Am Boden des Pelletsacks sind kaum Staub oder Kleinteile zu sehen. Diese verbrennen nicht richtig und verstopfen die Brennerschale.
- Was ist beim Brennstoff Holz zu beachten?
- Qualität:
Verwende trockenes (maximale Holzfeuchte 15%), unbehandeltes Scheitholz, vorzugsweise von Buche oder Birke. Die Scheitholzlänge sollte 25 oder 33 cm betragen, je nach Größe des Ofens oder Feuerraums. - Beschaffung:
Holz kann in ländlichen Gegenden von Waldbesitzern oder Förstern bezogen werden. Alternativ gibt es Scheitholz, Holzbriketts und Braunkohlebriketts auch bei Brennstoffhändlern und in Baumärkten. - Lagerung:
Lagere das Holz an einem regenfreien, aber gut durchlüfteten Ort. - Heizwertvergleich:
Ein Festmeter Holz hat ungefähr den Heizwert von 210 Litern Heizöl.
- Qualität:
Zusammenfassung #
Egal ob Kamin- oder Pelletofen, Brennmaterial ist entscheidend für den Betrieb beider Ofenarten.
- Brennholz muss trocken (maximal 15% Feuchtigkeit) sein und etwa 2-3 Jahre gelagert werden. Laubholz brennt länger und langsamer als Nadelholz, weswegen sich Nadelhölzer besser zum Anheizen eignen.
- Pellets sind gepresste Sägespäne. Ihre Qualität lässt sich durch wenig Späne und Staub im Pelletsack erkennen und durch bestimmte DIN-Normen und Zertifikate.
Pappe, Papier, Zeitungen, behandeltes Holz, Holzabfälle, Sägespäne haben weder in Kamin- noch in Pelletöfen etwas zu suchen. Zum Anheizen empfehlen sich Holzwolle und Ofenanzünder.