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Sicherheiten für Kamin- und Pelletöfen

Sicherheit spielt bei Kamin- und Pelletöfen eine große Rolle. Daher sind Kaminöfen und Pelltöfen mit bestimmten Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Trotzdem gibt es einige Punkte, die im Umgang mit Kamin- und Pelltöfen beachtet werden müssen. Bitte beachte, dass diese Hinweise deiner eigenen Sicherheit und der anderer dienen. Daher empfehlen wir unbedingt die Bedienungsanleitung deines Geräts zu lesen und aufzubewahren. 

Allgemeine Sicherheitshinweise #

Grundsätzlich müssen die Installation der Feuerstätte, der Abgasanschluss, die Erstinbetriebnahme sowie Wartung und Instandhaltung durch kompetente Fachinstallateure durchgeführt werden.

Die Abnahme der installierten Feuerstätte muss vor Inbetriebnahme vom zuständigen Bezirksschornsteinfeger durchgeführt werden.

Sicherheitsvorrichtungen am Pelletofen oder der hydraulischen Anlage dürfen ohne Genehmigung des Herstellers nicht verändert werden.

Brandgefahr #

Kaminöfen und besonders Pelltöfen dürfen NIE mit offener Feuerraumtür betrieben werden. Es können Funken und Feuerzungen austreten. Pelletöfen sind daher sogar mit einem Sicherheitsmechanismus ausgestattet, der verhindert, dass der Ofen mit geöffneter Tür betrieben wird.
Bei Kaminöfen sorgt das Safe-Verschluss-System und Snap-Lock für eine sichere schließung der Tür.

Vergiftungs- und Erstickungsgefahr #

Rauchgase enthalten gesundheitsschädliche Bestandteile, unter anderem Kohlenmonoxid. Dieses Gas ist geruchlos und giftig. Sind aufgrund einer Funktionsstörung Rauchgase ausgetreten, muss der Aufstellraum vor dem Betreten gründlich gelüftet werden.

Aus diesem Grund ist die Installation eines Differenzdruckwächters beim Betrieb eines raumluftabhängigen Kamin- oder Pelletofens zusammen mit einer Lüftungsanlage oder Dunstabzugshaube mit Abluftführung zwingend erforderlich.

Verbrennungsgefahr #

Durch den Abbrand von Holz oder Pellets werden die Oberflächen des Heizgerätes (Tür, Griffe, Sichtfenster, Seitenwände, Vorderwand, Rauchrohre) erhitzt. Bei Berührung dieser Teile besteht daher Verbrennungsgefahr.

Das Abstellen von nicht hitzebeständigen Gegenständen auf dem Heizgerät oder in dessen Nähe ist zu unterlassen. Niemals den Pelletofen mit Decken, Tüchern oder Sonstigem abdecken. Verschiedene Oberflächen erreichen im Betrieb Temperaturen von über 65°C.

Stromausfall #

Die meisten Kaminöfen können durchaus bei Stromausfall weiter betrieben werden. Der Kaminzug ist ein physikalisches Prinzip, das völlig stromlos funktioniert. Es gibt jedoch Ausnahmen.

  1. Wassergeführte Kaminöfen können bei einem Stromausfall für gewisse Zeit weiter betrieben werden. Sollte der Strom längere Zeit ausfallen, ist von einem Betrieb abzuraten, da die thermische Ablaufsicherung und die Pumpe nicht mehr funktionieren. Dies kann zu Schäden am Gerät führen.
  2. Pelletöfen können während eines Stromausfalls nicht betrieben werden, egal, ob sie wassergeführt sind oder nicht. Türen und Deckel des Geräts sollen während eines Stromausfalls geschlossen bleiben. Nach einem kurzen Stromausfall wird der Ofen dann seinen Heizbetrieb unverändert fortsetzen. Bei einem längeren Ausfall, muss das Gerät neu gestartet werden.
Explosive Stoffe #

Während des Betriebs ist das Hantieren mit brennbaren, explosiven Stoffen im Ofenbereich zu unterlassen.

Verbrennungsluft / Abgase #

Für ausreichend Verbrennungsluft ist zu sorgen. Die Vorgaben durch Gesetzgeber und Ofenhersteller sind zu beachten.

Vorgeschriebene und entsprechend installierte Zuluft- und Abgassysteme dürfen nachträglich nicht verändert werden, da ansonsten eine korrekte Verbrennung nicht mehr gewährleistet ist.

Bedienungsanleitung

Beachte unbedingt die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung.

Sicherheit für Pelletöfen #

Für Pelletöfen gelten zusätzliche Sicherheitshinweise. Zudem sind Pelletöfen mit bestimmten Sicherheitseinrichtungen ausgestattet.

Rückbrand #

Die Brennkammer des Pelletofens ist über die Förderschnecke mit dem Pellettank verbunden. Bei einer Fehlfunktion des Ofens könnte theoretisch ein Rückbrand in den Pellettank stattfinden. Um dies zu verhindern, sind unterschiedliche Sicherheitseinrichtungen wie Brandschutzklappe, Zellradschleuse, rückbrandsicherer Fallschacht für die unterschiedlichen Pelletfeuerungen gesetzlich vorgeschrieben. Eine regelmäßige Reinigung ist unerlässlich. Im Brandfalle am Gerät befindliche Türen und Deckel geschlossen lassen!

Stromschlaggefahr #

Bei geöffnetem Gehäuse liegen stromführende Teile frei! Vor jedem Öffnen des Gehäuses ist das Gerät vollständig vom Netz zu trennen. Arbeiten an spannungsführenden Teilen dürfen nur von autorisierten Fachinstallateuren ausgeführt werden.

Stromausfall #

Während eines Stromausfalles niemals am Gerät Türen oder Deckel öffnen. Giftige Rauchgase könnten entweichen. Nach einem kurzen Stromausfall (< 60 Sekunden) wird der Heizbetrieb automatisch fortgesetzt. Nach einem längeren Stromausfall geht das Gerät auf Störmodus und stellt den Betrieb ein. Eventuell kann etwas Rauch in den Aufstellungsraum gelangen, Gefährdung der Sicherheit ist nicht gegeben. Nach dem die Stromzufuhr wieder gegeben ist, muss der Ofen wieder manuell gestartet werden.

Elektroanschluss #

Der Pelletofen darf erst nach fachgerechtem Anschluss an den Schornstein und der hydraulischen und elektrischen Installation mit dem Stromnetz verbunden werden. Vor jedem Eingriff ist der Netzstecker zu ziehen.

Befüllung Pellettank #

Die Öffnung des Tanks ist in der Regel so konzipiert, dass die Pellets problemlos nachgefüllt werden können. Es ist darauf zu achten, dass keine Pellets auf Ausblasgitter oder den heißen Ofenkorpus fallen. Bei hohen Temperaturen können die Pellets „kokeln“ und dadurch zur Rauchentwicklung führen.

Schutzgitter #

Entfernen Sie keinesfalls Sicherheitseinrichtungen wie im Ofen integrierte Schutzgitter und dergleichen.

Pelletqualität #

Pelletöfen sind in der Regel nur für genormte Holzpellets konzipiert. Für einen funktionsgerechten Ofenbetrieb müssen die vom Ofenhersteller vorgegebenen Pelletqualitäten genutzt werden.

Abfallstoffe und Flüssigkeiten dürfen in Pelletöfen nicht verbrannt werden!

Umgebungsparameter #

Pelletöfen sind für den Heizbetrieb in Wohnräumen ausgelegt, mit normaler Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 0°C bis 30°C. Die Öfen dürfen nicht im Bereich von Spritzwasser oder in Nassräumen betrieben werden.

Bei Pelletöfen mit Wasserwärmetauscher müssen bei Raumtemperaturen < 5 °C geeignete Frostschutz-Maßnahmen getroffen werden.

Sicherheitseinrichtungen bei Pelletöfen #

Mit der elektronischen Regelung der Pelletöfen werden eine Vielzahl von Sicherheitseinrichtungen gesteuert. Manipulationen an den Sicherheitseinrichtungen gefährden einen korrekten Betrieb und können Ursache für Schäden am Gerät und des Geräteumfelds sein.

Nachfolgende Informationen beziehen sich auf Pelletöfen nach heutigem Stand der Technik. Spezifische Hinweise der Ofenhersteller sind zu beachten. Weitergehende Informationen findest du in den Gerätebeschreibungen und Bedienungsanleitungen der jeweiligen Hersteller.

Rückbrandsicherung #

Durch sie wird ein Rückbrand in den Pellettank verhindert. Sie muss regelmäßig gereinigt werden, um einen ordnungsgemäßen und sicheren Betrieb zu gewährleisten. (Siehe Rückbrand)

Unterdrucksicherung #

Da das Saugzuggebläse am Rauchausgang des Ofens angeordnet ist, herrschen im Pelletofen grundsätzlich Unterdruckbedingungen. Kommt es rauchrohrseitig zu einem Druckstau, z. B. durch Verstopfung, besitzen die Geräte in der Regel einen Druckwächter, der diesen Zustand erkennt und den Ofen abschaltet.

Beim gleichzeitigen Betrieb einer Wohnraumlüftungsanlage oder Dunstabzugshaube sind die entsprechenden Bauregeln zu beachten. Hier kann es z. B. bei einem verstopften Zuluftfilter einer Lüftungsanlage zu einem unzulässigen Unterdruck im Aufstellraum kommen. Um auch in diesem Fall einen Abgasaustritt zu verhindern, ist ein Druckwächter zu installieren oder ein DIBT-zertifizierter, raumluftunabhängiger Pelletofen zu installieren.

Unterdrucksicherung #

Das Saugzuggebläse hat in der Regel eine Drehzahlüberwachung. Weicht die tatsächliche Drehzahl des Gebläses um einen bestimmten Wert von der Solldrehzahl ab, wird dies von der Steuerung erkannt und eine Fehlerroutine ausgelöst. Drehzahlüber- oder unterschreitungen können z. B. bei mangelhafter Reinigung von Ofen und Abgasanlage entstehen oder bei Abgasanlagen mit einem Schornsteinzug, der im Grenzbereich liegt.

Überhitzungsschutz – Wasserwärmetauscher (Wasserführende Pelletöfen) #

Um zu vermeiden, dass Heizungswasser über 100°C erhitzt und damit dampfförmig wird, sind wasserführende Pelletöfen mit einem Sicherheits-Temperaturbegrenzer (STB) ausgestattet. Im Fehlerfall wird der komplette Ofen über einen mechanischen Schalter abgeschaltet. Um die Anlage wieder in Betrieb zu setzen, muss der STB von Hand zurückgesetzt werden. Die Ursachen für ein Überhitzen können banal sein, z. B. ein geschlossenes Ventil im Wasserkreislauf bei der Inbetriebnahme, oder eine festhängende Umwälzpumpe nach der Sommerpause.

Bei alten Geräten oder Geräten ohne Elektronik, kann anstelle des STB auch eine Thermische Ablaufsicherung (TAS) eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um ein thermostatisch angesteuertes Ventil, welches Kaltwasser (meist Trinkwasser) über einen integrierten Sicherheitswärmetauscher leitet und damit den Wasserwärmetauscher kühlt. Bei Erreichen einer bestimmten Temperatur im Wasserwärmetauscher (ca. 95°C), öffnet sich ein Ventil, welches den Kaltwasserdurchfluss freigibt. Die überschüssige Wärme wird in das Abwassersystem geleitet.

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