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Schornsteine für Kamin- und Pelletöfen

Der Schornstein ist der Motor deiner Feuerstätte. Unabhängig davon, ob ein Schornstein bereits vorhanden ist oder nachträglich errichtet werden soll oder bei einem Hausneubau eingeplant wird, er sorgt dafür, dass die bei Betrieb der Feuerstätte entstehenden Verbrennungsgase sicher abgeführt werden. Dafür ist es notwendig, Schornstein und Feuerstätte aufeinander abzustimmen.

Schornsteinarten #

Die Ausführung und das Material des Schornsteins beeinflussen den Förderdruck und die Rauchgastemperatur. Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Kaminen bzw. Schornsteinen unterscheiden:

Gemauerter Schornstein (Altbau) #

Durch die Mauerfugen und anheftende Mörtelreste ergibt sich ein etwas geringerer Förderdruck/Schornsteinzug als bei glatten Rohren. Der Anschluss von Ofenrohren erfolgt durch runde Öffnungen, in die Doppelwandfutter oder Rohrhülsen dicht eingesetzt werden.

Durch die geringe Wärmedämmwirkung und die hohe Speichermasse muss die Rauchgastemperatur bei voll brennendem Feuer am Anschluss mindestens 200°C und beim Schornsteinkopf mindestens 60°C betragen, damit der Schornstein durch Kondenswasser nicht langsam durchfeuchtet und versottet.

Fertigschornstein mit Schamottrohr und Dämmung #

Durch die glatte Oberfläche ergeben sich höhere Förderdrücke. Der nachträgliche Anschluss von Ofenrohren ist kompliziert, da sich das Innenrohr gegenüber dem Außenrohr erheblich dehnt. Die Rauchgastemperatur muss bei voll brennendem Feuer mindestens 110°C betragen, bei neueren Ausführungen auch weniger.

Gedämmter, doppelwandiger Edelstahlschornstein #

Durch die sehr glatte Oberfläche werden höchste Förderdrücke erzielt. Bei Schornsteinhöhen über 5 Meter sollten Maßnahmen zur Zugbegrenzung, wie zum Beispiel eine Drosselklappe, vorgesehen werden. Gut gedämmte (3 cm) Schornsteine sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit, so dass auch Rauchgastemperaturen unter 110°C gefahren werden können.

Edelstahlschornsteine werden meist im gleichen Querschnitt wie der Anschluss der Feuerstätte ausgeführt. Dies kann zur Folge haben, dass der Rauch bei Anlagerung von Rußschichten nicht mehr vollständig abtransportiert werden kann und in den Aufstellungsraum austritt. Entsprechend muss hier auf eine kontinuierliche und fachgerechte Reinigung geachtet werden.

Schornsteinaufsatz #

Bei ungünstiger Anordnung des Schornsteins zum Hausdach und bei starkem Windanfall oder Fallwinden stabilisieren Schornsteinaufsätze den Schornsteinzug und sorgen so für einen gleichmäßigen Abbrand.

Schornsteinhöhe #

Die Schornsteinhöhe muss mindestens 4 Meter über dem Rauchrohranschluss betragen (bei Mehrfachbelegung 5 Meter). Bei rechnerischem Nachweis und bei Verwendung von vertikalen Rauchrohren sind jedoch auch kleinere Höhen möglich. Zur Ermittlung von Schornsteinquerschnitt und Schornsteinhöhe empfiehlt sich ein rechnerischer Nachweis gemäß DIN EN 13384. Entsprechende Beratung erhältst du von deinem zuständigen Schornsteinfeger.

Förderdruck oder Schornsteinzug #

Der Schornstein führt durch den thermischen Auftrieb nicht nur die Abgase nach außen, sondern es wird auch gleichzeitig die benötigte Verbrennungsluft von außen in den Aufstellungsraum und von dort in den Brennraum der Feuerstätte „gesaugt“.

Indem mehr oder weniger Verbrennungsluft an den Verbrennungsprozess herangeführt wird, bestimmt die Stärke des sogenannten Förderdrucks („Schornsteinzug“) die Feuerungsleistung. Der Förderdruck wird zunächst durch die wirksame Höhe des Abgassystems (Schornsteinfuttermitte bis Schornsteinmündung) und die Differenz zwischen der Abgastemperatur am Ofenausgang und der Temperatur am Schornsteinkopf bestimmt:

Je heißer das Abgas und je höher der Schornstein, um so größer der Förderdruck!

Der effektive Förderdruck wird am brennenden Gerät gemessen. Hierzu wird eine Messbohrung im Abgasrohr vorgenommen.

Der Förderdruck sollte den Geräteangaben entsprechen. Gegebenenfalls muss er durch Zugbegrenzungseinrichtungen begrenzt oder durch eine günstigere Zuluft- und Abgasführung erhöht werden. Auch eine Drosselklappe kann helfen.

Schornsteine für Kaminöfen #

Wenn möglich sollte man einen Kaminofen mit einem vertikalen Rauchrohr mit dem Schornstein verbinden. Hierdurch werden die Zugbedingungen, insbesondere beim Anfeuern, verbessert. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Drosselklappe als Zugbegrenzer für den Heizbetrieb einzubauen. (Siehe auch Luftregelung bei Kaminöfen)

Beim einem Anschluss nach hinten, also durch die Rückwand des Ofens, muss die Öffnung im Schornstein sehr genau hergestellt werden. Beim Ausmessen sind evtl. Glasunterlagen etc. mit zu berücksichtigen.

Verbindungsstücke bzw. Rauchrohre dürfen keinesfalls in den Schornstein hinein ragen. Dies führt zu einem schlechteren Kaminzug und kann zu Kollisionen beim Schornsteinkehren kommen.

Bei mehreren Anschlüssen dürfen diese nicht genau gegenüber liegen, sondern sind um 30 cm versetzt anzuordnen.

Der Anschluss erfolgt bei einschaligen Schornsteinen mittels Doppelwandfutter oder Rohrhülse.

Bei Edelstahl- oder mehrschaligen Schornsteinen werden entsprechende Formelemente benötigt. Das Rauchrohr muss aus mindestens 2 Millimeter dickem Stahlblech bestehen.

Schornsteine für Pelletöfen #

Im Gegensatz zu Scheitholzöfen arbeiten Pelletöfen in der Regel nicht mit Naturzug. Der erforderliche Verbrennungsluftstrom wird bei der Pelletfeuerung durch mechanische Gebläse erzeugt. Daher wirkt das Saugzuggebläse nur zugunterstützdend.

Einerseits ist für den korrekten Betrieb ein bestimmter Mindestzug erforderlich, andererseits darf dieser nicht zu hoch sein, da sich dies direkt auf die Pelletverbrennung auswirkt.

Besonders ist auch der Förderdruck bei kaltem Ofen zu berücksichtigen, da die Intensität des Kaminzugs direkt von der jeweiligen Abgastemperatur beeinflusst wird. In der Startphase liegt die Abgastemperatur im Bereich von 20°C, entsprechend niedrig ist der Förderdruck. Erst nach dem Zünden und Erwärmen des Gerätes steigt die Temperatur deutlich und gewährleistet den für die Nennleistung ausgelegten Förderdruck.

Kurze Schornsteine mit großem Querschnitt und lange waagrechte Rauchrohrstrecken, können Ursache für Probleme beim Zünden sein. Dies kann in der Regel durch eine Anpassung der elektronischen Ofensteuerung kompensiert werden.

Letztlich beeinflussen auch die jeweils vorhandenen Außentemperaturen die Stärke des Schornsteinzugs. Mit sinkenden Außentemperaturen erhöht sich die Intensität.

Die notwendigen Daten für den Schornstein, wie Mindestförderdruck, Abgassutzentemperatur, Abgasmassestrom, Nennwärmeleistung und Feuerungswärmeleistung findest du in den technischen Beschreibungen deines Pelletofens sowie auf dessen Typenschild. Mit diesen Daten kann der Schornsteinfeger oder der Installateur deinen vorhandenen Schornstein auf seine Eignung prüfen bzw. den neu zu errichtenden Schornstein auslegen.

Gemischt- und Mehrfachbelegung #

Grundsätzlich ist eine Gemischt- oder Mehrfachbelegung, also der Betrieb mehrerer Feuerstätten an einem Schonstein möglich. Allerdings gibt es bestimmte Auflagen die erfüllt sein müssen, damit dies möglich ist.

  • Der Ofen muss nach Bauart 1 gebaut sein, also mit selbstschließender Tür
  • Der Schornsteinquerschnitt muss für mehr als einen Ofen ausgelegt sein.
  • Der Abstand der Rauchrohranschlüsse muss mindestens 0,5 m maximal jedoch 6,5 m sein
  • Es muss auf die Mindestanzahl an Geräten geachtet werden.
  • Gemischtbelegung ist bei Neubauten nicht gestattet

Wenn du genauere Infos haben möchtest, frage am besten deinen Schornsteinfeger oder schau mal hier:

Hinweise für den Betrieb

Als Betreiber einer Holzfeuerstätte bist du vor Inbetriebnahme verpflichtet, den Bezirksschornsteinfeger über die Installation deines Ofens zu informieren. Es ist sinnvoll, vor dem Kauf einer Feuerstätte mit dem Schornsteinfeger und dem Fachinstallateur über deine Vorstellungen zu sprechen, um unter anderem die optimale Leistung der Feuerstätte festzulegen. Die exakte Auslegung des Schornsteins erfolgt in der Regel mit entsprechender Computer-Software. Die tatsächlichen Abgasparameter (Temperatur, Fördermenge) können jedoch, in Abhängigkeit vom Nutzerverhalten, variieren. Außerdem sind eventuelle Verluste (bis über 5 Pascal) aus einer „Externen Verbrennungsluftzuführung“ zu berücksichtigen. Kamin- und Pelletöfen müssen vor Inbetriebnahme durch den zuständigen Bezirksschornsteinfeger abgenommen werden. Im Rahmen der Abnahme werden die Einhaltung der Brandschutzvorschriften, die korrekte Verbrennungsluftzuführung und die ausgeführte Abgasabführung überprüft.

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