Reinigung und Wartung eines Kaminofens sind unerlässlich für einen einwandfreien und effizienten Gebrauch. So führen Ruß und Abgaskondensatablagerungen zu schlechtem Abgaszug und mindern so die Leistung des Kaminofens. Es ist also wichtig den Kaminofen einer regelmäßigen Reinigung zu unterziehen.
Reinigung sowie Wartung erfolgen im abgekühlten Zustand. Auf keinen Fall darf das Gerät in heißem Zustand gereinigt werden. Dies kann zu ernsthaften Verbrennungen führen.
Reinigung #
Die Reinigung des Kaminofens ist unerlässlich um eine einwandfreie Funktion zu garantieren. Dabei sind die Intervalle der Reinigung verschiedene Bauteile sehr unterschiedlich.
Bei der Reinigung einzelner Bauteile kann es zu Ascheflug und Rußaustritt kommen. Daher decke vorsichtshalber empfindliche Möbel, Teppiche und Böden ab, um eine Verschmutzung zu vermeiden.
Feuerraum #
Die abgekühlte Asche im Feuerraum muss nach oder vor jeder Benutzung des Ofens entfernt werden. Sie kann einfach mit einem Kehrblech aus Metall und einem Handfeger entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. In den meisten Ofenbesteck-Sets sind ebenfalls Schaufel und Besen enthalten. Auch spezielle Aschesauger eignen sich für die Reinigung. Vergiss bei der Reinigung den Aschekasten unter dem Feuerraum nicht.
Heiße Asche darf auf keinen Fall in die Mülltonne gefüllt werden. Auch wenn Asche ausgekühlt aussieht können sich in ihr noch Glutnester verstecken, die zu einem Mülltonnenbrand führen. Daher empfiehlt sich ein spezieller Ascheeimer aus Metall, in dem die Asche mehrere Tage abkühlen kann, bevor sie in der Mülltonne entsorgt wird.
Asche vermeiden #
Ganz vermeiden lässt sich Asche bei der Verbrennung nicht. Sie kann jedoch stark reduziert werden, wenn du folgendes beachtest:
- Luftzufuhr:
Die Luftzufuhr in Kaminöfen ist das Wichtigste. Mit den Luftreglern stellst du die Primär-, Sekundär- und Tertiärluft ein. Je genauer die Luftregler eingestellt sind, desto besser verbrennt dein Brennstoff und desto weniger Asche bleibt übrig. Wenn dein Ofen mit conFlame ausgestattet ist, regelt er die Luftzufuhr automatisch, was ebenfalls zu einem effizienteren Abbrand und weniger Asche führt. - Guter Brennstoff:
Naturbelassenes Holz mit einer Feuchtigkeit von weniger als 15% ist das, was in einem Kaminofen verbrannt werden soll. Mit einer speziellen Zulassung kann auch Kohle verheizt werden. Anderer Brennstoff hat im Ofen nichts zu suchen. Behandeltes Holz oder Papier setzt gesundheitsschädliche und stark umweltbelastende Stoffe frei und hat daher im Kaminofen nichts zu suchen.
Holz ist ein idealer Brennstoff. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, kann selbst geschlagen werden oder bereits in zugeschnittenen Stücken gekauft werden. Der größte Fehler beim Heizen mit Holz ist jedoch, es "nass" zu verbrennen. Frisch geschlagenes Holz sollte mindestens 2 Jahre trocken gelagert werden und eine maximale Feuchtigkeit von 15% haben. Nur so verbrennt es effizient und mit weniger Rückständen. Laubhölzer eignen sich bei der Verbrennung besser als Nadelhölzer. Laubhölzer brennen länger und durch den geringen Harzanteil entstehen keine hartnäckigen Rückstände im Ofen.
Sichtscheibe #
Ein häufiges Problem bei Kaminöfen mit Glastüren ist die Kondensation der Abgase an der kühleren Scheibe. Die Folge: Die innere Oberfläche schwärzt sich oder wird weiß.
Sie kann aber ganz einfach gereinigt werden.
- Spezielle Reinigungsmittel für Kaminofenscheiben sind im Baumarkt erhältlich. Die Anwendung der Mittel ist dabei unterschiedlich, wird jedoch auf den Produkten beschrieben.
- Kaminofenasche eignet sich ebenfalls hervorragend. Einfach ein feuchtes Küchentuch oder eine feuchte Zeitung mit Asche bestreuen und die Scheibe in kreisenden Bewegungen reinigen. Danach kann die Scheibe einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.
- Ceranfeldreiniger eignet sich bei hartnäckigen Verschmutzungen. Zusammen mit einem Ceranfeldschaber oder einer Rasierklinge lassen sich extreme Verschmutzungen entfernen.
Vermeide scharfe, chemische Reinigungsmittel. Diese können beim Einsprühen herunter tropfen und die Lackierung des Ofens beschädigen. Außerdem können sie bei Hitze mit der Scheibe reagieren und so Schäden verursachen.
Verschmutzungen vermeiden #
- Lage des Brennholzes:
Das Brennholz sollte immer parallel zur Scheibe gelegt werden, da an der Kopfseiten der Scheite die meisten Brenngase austreten. Je weiter hinten das Holz dabei liegt, desto besser. - Belüftung:
Die meisten Kaminöfen sind mit einer Scheibenspülung ausgestattet. Diese besteht aus der Sekundärluft des Ofens. Ist sie falsch eingestellt, kann sie die Abgase nicht von der Scheibe fern halten. Daher gilt: Die Sekundärluft etwas erhöhen wenn die Scheibe ständig verrußt. - Brennstoff:
Behandeltes Holz setzt Schadstoffe frei, die sich am kühleren Glas ablagern können. Sie sind besonders hartnäckig. Daher verbrenne immer nur trockenes, unbehandeltes Holz. - Richtig anheizen:
Beim Anzünden des Ofens solltest du das Feuer immer von oben nach unten brennen lassen. So entsteht ein Zug im Kamin, der Rußpartikel direkt abführt.
Rauchrohr und Abgaswege #
Während der Schornstein regelmäßig vom Schornsteinfeger gereinigt wird, vergessen die meisten auch die Rauchrohre und Abgaswege zu reinigen.
Rauchrohr reinigen #
Das Rauchrohr führt vom Kaminofen zum Schornstein. Am Ende der Heizsaison muss es mit einer speziellen Rohrbürste gereinigt werden.
Anschluss nach oben: Ein Rauchrohr, dass oben am Kaminofen angeschlossen ist, sollte immer eine Reinigungsklappe enthalten. Diese kann einfach geöffnet werden und die Reinigungsbürste hindurchgeführt werden. Sollte keine Reinigungsklappe vorhanden sein, muss das Rauchrohr abgenommen und dann mit der Reinigungsbürste gereinigt werden. Die anfallende Asche kann dann einfach mit dem Aschesauger aufgesaugt werden.
Anschluss nach hinten: Auch hier kann ein Rohr mit Reinigungsklappe genutzt werden. In den meisten Fällen sind die Rohre jedoch geschlossen. Dann muss der Ofen etwas nach vorne geschoben werden, um das Rohr abzunehmen und mit der Bürste zu reinigen. In manchen Fällen ist es auch möglich, die Zugumlenkplatten über den Brennraum zu entnehmen und dann durch den Brennraum das Rohr zu reinigen.
Achte beim Reinigen des Rauchrohrs auch darauf es regelmäßig abzustauben, da es sonst zu Geruchsbildung kommen kann, wenn Staub auf der heißen Oberfläche verbrennt.
Abgaswege #
Abgaswege über dem Brennraum müssen ebenfalls regelmäßig gereinigt werden. Dazu die Feuerraumauskleidung ausbauen und – falls vorhanden – die metallenen Zugumlenkplatten entfernen um sie mit einer Bürste zu reinigen. Wasser und Reinigungsmittel sind nicht erforderlich. Die restlichen Abgaswege können auch durch den Anschluss nach oben mit einer Reinigungsbürste von Ascheresten befreit werden und dann mit einem Aschesauger ausgesaugt werden.
Wasserwärmetauscher #
Reinige in wasserführenden Kaminöfen den Wärmetauscher regelmäßig mit einer Drahtbürste, um grobe Verschmutzungen und hiermit verbunden, ein schlechteres Brennverhalten zu vermeiden. Es werden spezielle kleine, runde Drahtbürsten angeboten. Das Reinigungsintervall ist abhängig vom Gerät, der Holzqualität und dem Nutzerverhalten. Eine Reinigung nach dem Verbrauch von 3 Raummetern verbranntem Holz kann als Faustregel gelten.
Ofenkorpus und Verkleidung #
Ofenkorpus und Verkleidung sind empfindlich und sollten daher mit Vorsicht gereinigt werden. Die Lackierung des Ofens erreicht erst nach mehrmaligem Heizen mit der vorgeschriebenen Holzmenge ihre Endfestigkeit. Um Lackbeschädigungen zu vermeiden, ist eine Oberflächenreinigung erst nach mehreren Heizvorgängen zu empfehlen! Die Oberflächen des Ofens dürfen nicht mit „scharfen“ Putzmitteln oder Mikrofasertüchern gereinigt werden. Verwende lediglich ein sauberes, trockenes Staubtuch.
Für Stahlverkleidungen gilt dasselbe. Sollte Wasser zum Einsatz kommen, müssen die Teile danach ordentlich trocken gewischt werden, da sonst Flugrost entstehen kann.
Bei Natursteinverkleidungen genügt es in den meisten Fällen, die Oberfläche mit einem trockenen Tuch abzuwischen. Ein feuchtes Tuch mit etwas Seifenlauge ist für hartnäckigere Verschmutzungen geeignet.
Specksteinverkleidungen sind aus einem vergleichsweise weichen Material. Auch sie können mit einem trockenen Tuch abgestaubt werden. Hartnäckige Verschmutzungen und Fingerabdrücke lassen sich mit der rauen Seite eines Schwamms einfach abschleifen.
Keramikoberflächen lassen sich mit einem trockenen Tuch abwischen. Für hartnäckigere Verschmutzungen eignen sich feuchte, fusselfreie Tücher.
Prinzipiell müssen alle Oberflächen des Ofenkorpus regelmäßig abgestaubt werden, um Geruchsbildung zu vermeiden.
Wartung #
Die Wartung von Kaminöfen und wassergeführten Kaminöfen ist abhängig von der Menge an verfeuertem Brennstoff. Grundsätzlich gilt bei einer Wartung immer erst eine Sichtprüfung und manchmal auch ein Austausch von Teilen durchzuführen. Eine Regelmäßige Reinigung ist Teil der Wartung.
Feuerraum #
Der Feuerraum muss regelmäßig gereinigt werden. Nach oder vor jedem Gebrauch ist die Asche aus dem Feuerraum und dem Aschekasten zu entfernen. Abgekühlt wird sie im Hausmüll entsorgt.
Mehr zum Thema findest du im Abschnitt Reinigung.
Heiße Asche darf auf keinen Fall in die Mülltonne gefüllt werden. Auch wenn Asche ausgekühlt aussieht können sich in ihr noch Glutnester verstecken, die zu einem Mülltonnenbrand führen. Daher empfiehlt sich ein spezieller Ascheeimer aus Metall, in dem die Asche mehrere Tage abkühlen kann, bevor sie in der Mülltonne entsorgt wird.
Feuerraumauskleidung #
Die Feuerraumauskleidung ist ein entscheidendes Bauteil des Kaminofens. Sie steht in direktem Kontakt zur Flamme und muss einer regelmäßigen Sichtprüfung unterzogen werden. In unregelmäßigen Abständen muss sie getauscht werden. Kleine Risse sind dabei unbedenklich. Erst wenn der darunterliegende Metallkorpus freiliegt, erfolgt ein Austausch. Eine Beschreibung dazu findest du im folgenden Abschnitt.
Die Feuerraumauskleidung muss in unregelmäßigen Abständen gewechselt werden. Allerdings kannst du die Intervalle des Wechsels stark verlängern, wenn du auf ein paar Punkte achtest.
- Holz niemals in den Feuerraum „werfen“. Die Feuerraumauskleidung besteht aus Vermiculiteplatten oder Schamottsteinen. Beides kann brechen. Je stärker das Holz gegen diese Platten schlägt, desto schneller werden die Platten brechen. Lege das Holz also immer vorsichtig in den Brennraum.
- Überhitzen. In der Bedienungsanleitung deines Ofens wird eine Aufgabemenge vorgegeben. An diese solltest du dich halten, denn sie ist so abgestimmt, dass der Ofen seine maximale Leistung erbringt. Wird der Ofen immer mit extremer Hitze betrieben, wird die Feuerraumauskleidung zu heiß und schließlich brüchig.
- Ein Riss bedeutet nicht gleich den Austausch. Sollte die Rückwand der Auskleidung zerbrochen sein, aber noch fest sitzen, musst du nicht direkt die Feuerraumauskleidung tauschen. Ihr Nutzen ist dadurch nicht verringert. Sollte nur eine Platte kaputt sein, kann diese auch einzeln ersetzt werden.
Feuerraumtür #
Die Feuerraumtür steht zwischen dem Aufstellraum und dem Feuer selbst. Sie verschließt den Feuerraum und sorgt dafür, dass lediglich Primärluft, Sekundärluft und Tertiärluft das Brennverhalten beeinflussen.
Daher ist es wichtig, dass die Feuerraumtür ordentlich schließt und die Einzelteile regelmäßig einer Sichtprüfung unterzogen werden.
Türdichtung #
Die Türdichtung ist im Rahmen der Feuerraumtür angebracht und verschließt den Feuerraum luftdicht. Sie ist entweder eingeklebt, eingeschoben oder eingeschraubt. In regelmäßigen Abständen muss sie gewechselt werden. Eine genaue Beschreibung zum Wechsel der Türdichtung findest du in folgendem Abschnitt.
Der Ofen ist mit einem feuerfesten Ofenlack lackiert. Dieser wird beim ersten Einbrennen erst plastisch weich und härtet dann vollständig aus. Daher ist es wichtig beim ersten Anheizen die Tür - unter Aufsicht - einen Spalt breit zu öffnen, da sich andernfalls die Türdichtung mit dem Ofenlack verklebt. Wird die Tür dann geöffnet, reißt die Dichtung aus und muss ersetzt werden.
Sichtscheibe #
Über die Sichtscheibe wird am meisten Wärme an den Aufstellraum abgegeben. Das ist auf der einen Seite gut für den Aufstellraum, auf der anderen Seite geht dem Brennraum so auch am meisten Wärme verloren. Daher ist es wichtig, dass die Sichtscheibe immer gut abgedichtet und ganz ist. Daher wird auch sie in regelmäßigen Abständen geprüft. Einen Austausch der Scheibe und ihrer Dichtung beschreiben wir dir im folgenden Abschnitt.
Bei der Wartung muss auf eventuelle Kratzer oder Sprünge in der Scheibe geachtet werden. Bei einer Reinigung ist unbedingt darauf zu achten, dass keine „scharfen“ Reinigungsmittel verwendet werden. Diese können bei Hitze mit der Scheibe reagieren und das Glas beschädigen.
Wie du die Sichtscheibe reinigst findest du weiter unten im Abschnitt Reinigung.
Abgaswege #
Die Abgaswege müssen regelmäßig gewartet werden. Im Schornstein übernimmt der Schornsteinfeger diese Aufgabe. Daher ist es wichtig jährlich mindestens einen Termin mit ihm zu vereinbaren, an dem er den Schornstein und die Abgaswege von Ruß und Ascheresten befreit.
In vielen Abgasrohren ist eine Serviceklappe verbaut. Über diese kannst du in das Rauchrohr schauen und es gegebenenfalls mit einer Bürste reinigen.
Türverschluss #
Die Wartung des Türverschlusses erfolgt etwa alle 4 Wochen. Er kann mit einem Spritzer Sprühöl (z.B. WD 40, MoS2-Öl, Silikonöl oder ähnlichem) behandelt werden oder mit etwas Kupferpaste. Vergiss dabei nicht nur den Verschluss selbst, sondern auch alle übrigen, beweglichen Teile zu behandeln.