Druckwächter sind ein Sicherheitssystem, dass verhindert, dass tödliches Kohlenmonoxid in den Aufstellraum deines Kamin- oder Pelletofens gelangt. Bei Abluftanlagen, wie einer Lüftungsanlage, Dunstabzugshaube mit Abluft oder einem Abluftwäschetrockner sind sie sogar gesetzlich vorgeschrieben. Daher erklären wir dir alles Wichtige zum Thema auf dieser Seite.
Problem #
Wohnungslüftungsanlagen, Warmluftheizungen, Dunstabzugshauben und Abluft-Wäschetrockner leiten Luft nach draußen und erzeugen dadurch einen Unterdruck im Raum. Dieser Druck wird normalerweise durch undichte Fenster oder offene Türen ausgeglichen. Ein Schornstein dient aber ebenfalls dem Druckausgleich. Wenn ein Kamin- oder Pelletofen angeschlossen ist, kann dies problematisch werden. Die Öfen ziehen Raumluft zur Sauerstoffversorgung des Feuers in die Brennkammer. Wenn nun eine Lüftungsanlage Luft aus dem Raum absaugt, entsteht ein Unterdruck, der durch den Schornstein ausgeglichen werden muss. Ein Schornstein eignet sich hervorragend dafür. Statt Abgase nach außen zu leiten, wird nun Luft durch den Schornstein angesaugt, aber auch Kohlenmonoxid, ein geruchsloses, unsichtbares, tödliches Gas.
Dein Schornsteinfeger weiß am Besten, was möglich ist und was nicht. Besprich deine Pläne auf jeden Fall vorher mit ihm. Er kann dir deine Fragen beantworten und weiß, wann ein Druckwächter nutwendig ist und wann nicht. Er kennt auch die Gegegebenheiten bei dir vor Ort.
Lösung Differenzdruckwächter #
Prinzipell ist es immer ratsam bei der Kombination eines Kamin- oder Pelletofens mit einer Abluftanlage (Lüftungsanlage, Abluft-Dunstabzugshaube, Abluft-Wäschetrockner) ein Druckwächter-System zu installieren, da sich oft zeigt, dass durch kaputte Dichtungen immer etwas Luft entweichen kann. Es ist jedoch nicht immer Pflicht.
Pelletöfen:
Vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) zugelassene „raumluftunabhängige Geräte“ dürfen in der Regel ohne Einschränkung mit Wohnungslüftungsanlagen kombiniert werden. Zu beachten ist hierbei, dass bei nicht hermetisch dichten Pelletöfen, bei einem Unterdruck im Raum von 10 Pascal, eine geringe Abgasmenge abgegeben werden darf. Dieser Unterdruck entsteht allerdings nur, wenn eine grobe Fehlfunktion der Lüftungsanlage auftritt.
„Raumluftabhängige Öfen mit externer Verbrennungsluftzuführung“ dürfen in Wohnungen, aus denen Luft durch Ventilatoren abgesaugt wird, nur dann aufgestellt und gleichzeitig betrieben werden, wenn ein Druckwächter die lufttechnischen Geräte im Falle von Unterdruck (> 4 Pascal) abschaltet.
Kaminöfen:
Vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) zugelassene „raumluftunabhängige Geräte“ dürfen in der Regel ohne Einschränkung mit Abluftanlagen (Wohnungslüftungsanlage, Dunstabzugshauben mit Abluft, Abluft-Wäschetrockner, etc.) kombiniert werden. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass insbesondere bei den Türdichtungen Undichtigkeiten durch Verschleiß entstehen können, – ganz abgesehen vom Türöffnen zum Nachlegen von Brennholz.
Lüftungsanlagen mit einer „F-Kennzeichnung“ schalten bei Ausfalls eines Ventilators entweder die komplette Lüftungsanlage aus, oder sind bereits intern mit einem Druckwächter ausgestattet.
Einfachbelegung #
Bei der Einfachbelegung wird eine Kamin- oder Pelletofen an einem Schornstein betrieben. Außerdem ist eine Abluftanlage installiert.
Dann benötigst du folgende Bauteile:
1 x Funk-Differenzdrucksensor (9217 23)
1 x Funk-Temperatursensor (9217 22)
1 x Funkempfänger-Zwischenstecker (9217 21)
Gemischtbelegung #
Bei der Gemischtbelegung werden eine Kaminofen und ein Pelletofen an einem Schornstein betrieben. Außerdem ist eine Abluftanlage installiert.
Dann benötigst du folgende Bauteile:
1 x Funk-Differenzdrucksensor (9217 23)
1 x Funk-Temperatursensor (9217 22)
1 x Funkempfänger intern (9217 24)
1 x Kabel-Verbindung (9217 70)
Mehrfachbelegung #
Bei der Mehrfachbelegung werden zwei Pelletöfen an einem Schornstein betrieben. Außerdem ist eine Abluftanlage installiert.
Dann benötigst du folgende Bauteile:
2 x Funk-Differenzdrucksensor (9217 23)
2 x Funk-Temperatursensor (9217 22)
2 x Funkempfänger intern (9217 24)
2 x Kabel-Verbindung (9217 70)
Unsere Bauteile #
Der Funkempfänger-Zwischenstecker mit Außenantenne wird zwischen Steckdose und Anschlussstecker der Abluftanlage (Dunstabzugshaube, Muldenlüfter, Wohnraumlüftung etc.) montiert. Er regelt den Stromfluss durch entsprechende Signale kommend vom Funk-Temperatursensor. Bei gleichzeitigem Betrieb von Ofen und der Abluftanlage und geschlossenem Fenster schaltet er diese ab. Wird das Fenster geöffnet, schaltet sie automatisch den
mitgelieferten Fensterkontaktschalter wieder ein.
Achtung: Wird der Empfänger hinter einer Metallverkleidung montiert, können die Funksignale des Senders abgeschirmt werden.
Daher muss die Außenantenne immer frei zugänglich sein.
Der Funk-Temperatursensor überwacht, ob der Ofen in Betrieb ist. Ist der Ofen nicht beheizt sendet er Freigabesignale an den Funkempfänger-Zwischenstecker oder Funkempfänger (Einbauvariante) und das Fenster kann beim Betrieb der Abluftanlage geschlossen bleiben. Ein Mehr an Komfort und Energie-Einsparung.
Der Funkempfänger (interner Anschluss) ist für den Einbau in den Verteilerschrank oder direkt in einer Abluftanlage (Dunstabzugshaube, Muldenlüfter, Wohnraumlüftung etc.) vorgesehen.
Er regelt den Stromfluss durch entsprechende Signale vom FunkTemperatursensor. Bei gleichzeitigem Betrieb von Ofen und Abluftanlage bei geschlossenem Fenster schaltet diese ab. Wird das Fenster geöffnet schaltet die Abluftanlage automatisch mitgelieferten Fensterkontaktschalter wieder ein. Geschaltet wird mit einem potentialfreien Kontakt. Die Außenantenne ermöglicht den ungestörten Funkempfang
Der Funk-Differenzdrucksensor/Druckwächter wird in der Regel im Aufstellraum montiert (Sonderlösungen auf Anfrage möglich). Er kann in drei verschiedenen Betriebsmodi installiert und betrieben werden. Der Funk-Differenzdrucksensor überwacht immer den zugelassenen Differenzdruck (Pa) zwischen:
- Aufstellraum der Feuerstätte und Schornstein (SD). Hierzu ist ein Unterdruck von mindestens 4 Pa im Abgassystem
Voraussetzung. - Aufstellraum der Feuerstätte und Außendruck (AD). Hierzu ist ein Unterdruck im Aufstellraum von maximal 4 Pa zulässig im raumluftunabhängigen Betrieb.
- Aufstellraum der Feuerstätte und Außendruck (AD). Hierzu ist ein Unterdruck im Aufstellraum von maximal 8 Pa
zulässig im raumluftunabhängigen Betrieb.
Wenn der zulässige Unterdruck vorherrscht sendet er entsprechende Freischaltsignale an den jeweiligen Empfänger.