Bei der Installation von Kamin- und Pelletöfen sind der richtige Aufstellungsort und die Einhaltung von Sicherheitsabständen entscheidend. Sie sollten nur in trockenen Räumen betrieben werden und es gelten bestimmte Mindestabstände zu brennbaren Materialien. Zudem ist auf ausreichende Belüftung und Temperaturanforderungen zu achten, um einen sicheren und effizienten Betrieb zu gewährleisten.
Bitte beachte bei der Aufstellung immer die Angaben in der Montageanleitung. Außerdem sollte eine Geräteinstallation bereits vor dem Kauf mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger abgesprochen werden.
Verordnungen #
Die Landesbauordnung und die Feuerungsverordnung müssen grundsetzlich beachtet werden. So regelt die Landesbauordnung in jedem Bundesland, welche Bauvorschriften eingehalten werden müssen. Darunter fällt auch Brandschutz.
Die Feuerungsverordnung ist die rechtliche Grundlage für das Aufstellen und Betreiben von Feuerungsanlagen, also auch Kamin- und Pelletöfen.
Beide Verordnungen können bei der jeweils zuständigen Gemeinde oder verschiedenen Webseiten eingesehen werden. Wenn du unsicher bist, ob dein Aufstellort sich an die entsprechenden Verordnungen hält, wende dich am Besten an deinen Schornsteinfeger.
Beachte neben den gesetzlichen Regelungen auch die Deckenlast des Aufstellortes. Ein Kamin- oder Pelletofen hat ein hohes Gewicht, dass über lange Zeit am selben Ort steht. Ist die Traglast des Bodens bzw. der Decke darunter zu gering, kann diese brechen.
Sicherheitsabstände #
Kaminöfen #
- Fußboden vorne > 50 cm
- Fußboden seitlich > 30 cm
- Strahlungsbereich Sichtscheibe > 80 cm
- Wandabstand seitlich > 40 cm
- Wandabstand hinten > 20 cm
- Rauchrohr seitlich und oben > 40 cm
Gerätespezifisch können auch größere Abstände gefordert werden. Dazu bitte die Bedienungsanleitung beachten.
Bei wasserführenden Kamin- und Pelletöfen sind seitlich und hinten meist kleinere Abstände erlaubt (Kühlung durch Wasser und integrierte Wärmedämmung).
Die Abstände können ggf. durch das Anbringen von Wärmedämmung oder Strahlungsschutzblechen verringert werden. Maßgeblich ist dabei, dass bei Betrieb mit maximaler Nennwärmeleistung die Oberflächentemperatur der brennbaren Bauteile unter 85°C bleibt. Tapeten gelten zwar in der Regel als nicht brennbar, werden aber oft in der Nähe von Ofenrohren braun oder lösen sich ab.
Pelletöfen #
Typische Mindestabstände zu brennbaren Materialien
Rückseite X = 5 cm
Seiten Y = 15 cm
Vorderseite/Strahlungsbereich Sichtscheibe Z = 80 cmEmpfehlung zwecks Wartungs- und Reinigungsarbeiten
Rückseite X = 25 cm
Seiten Y = 50 cm
Die Abstände zwischen Pelletofen und umgebenden Bauteilen sind in den entsprechenden Montageanleitungen ausgewiesen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Bodenbereich des Ofens ist eine feuerfeste Platte in der Regel nicht notwendig.
Rauchrohren #
Führt das Rauchrohr beziehungsweise das Verbindungsstück durch brennbare Bauteile hindurch (zum Beispiel durch eine holzverkleidete Wand vor dem Schornstein), so ist eine 20 Zentimeter dicke Ummantelung aus einem nichtbrennbaren Dämmstoff (spezielle Rohrdämmhülsen sind im Handel erhältlich) oder ein nichtbrennbares Schutzrohr in 20 Zentimeter Abstand vorzusehen (Rauchrohr 150 Millimeter, Schutzrohr 550 Millimeter Durchmesser).
Rauminhalt bei Raumluftabhängigen Geräten #
Vorgeschrieben ist ein Raumluftvolumen von mindestes 4 Kubikmetern pro Kilowatt Nennwärmeleistung. Das heißt: Ein Gerät mit einer Leistung von 9 Kilowatt benötigt 36 Kubikmeter Rauminhalt. Das wären etwa bei einem Wohnzimmer mit einer Deckenhöhe von 2,75 Meter circa 13,1 Quadratmeter, oder 4 m x 3,3 m Grundfläche. Steht dieses Volumen nicht zur Verfügung, muss von außen oder von einem anderen Raum über eine Öffnung Luft zugeführt werden.
Bei gleichzeitigem Betrieb von Dunstabzugshauben, Lüftungsanlagen etc. muss ein Differenzdruckwächter integriert werden.
Aufstellraum für Pelletöfen #
Grundsätzliche Überprüfungen #
- Evtl. Installationsverbote (Nassräume, Garagen, Fluchtwege)
- Beschränkungen durch behördliche Vorschriften
- Beschränkungen durch Hausordnung, Grundlasten o. ä.
- Vorschriften in Verbindung mit Lüftungsanlagen
- Gesicherte Verbrennungsluftzuführung
- Gesicherte „korrekte“ Abgasabführung
- Vorgaben für Elektroanschlüsse Pelletofen/Regelung
- Hydraulische Anbindung bei wasserführenden Pelletöfen
- Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsabstände
Für Pelletofen gibt es zusätzliche Bedingungen, die ein Aufstellort erfüllen muss. So muss die Installation in trockenen Räumen (nach VDE 0100) durchgeführt werden. Die Aufstellung in Garagen sollte mit einem Schornsteinfeger besprochen werden. Sie kann ggf. nicht zulässig sein.
Die Raumtemperatur sollte bei der Installation nicht unter +5°C liegen. Bei tieferen Temperaturen sind die Geräteeinstellungen, entsprechend den Herstellerangaben, zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Im normalen Heizbetrieb sollten +25°C nicht überschritten werden, da eventuell im Ofen integrierte Sicherheitseinrichtungen anspringen.
Um die Erwärmung des Aufstellraums auch bei Nichtbetrieb des Pelletofens zu gewährleisten, sollte immer ein zusätzliches Wärmeabgabesystem (Heizkörper, Fußboden- o. Wandheizung) installiert sein.
Wassergeführte Pelletöfen #
Sinken die Temperaturen zeitweise unter den Gefrierpunkt (z. B. in Ferienhäusern), müssen bei wasserführenden Pelletöfen entsprechende Frostschutzmaßnahmen durchgeführt werden.
Außerdem ist die Wärmeabgabe in den Aufstellraum durch Strahlung und Konvektion besonders zu berücksichtigen. Ist die raumseitige Wärmeabgabe zu groß, führt dies zu einer Überhitzung des Aufstellraums.