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Erstinbetriebnahme und Anheizen von Kaminöfen

Bei der Inbetriebnahme eines Kaminofens unterscheidet man zwischen drei Dingen.

  1. Erstinbetriebnahme nach dem Kauf und Anschluss
  2. Inbetriebnahme nach der Sommerpause
  3. Tägliche Inbetriebnahme.

Damit du deinen Ofen immer richtig Anheizt, geben wir dir in diesem Beitrag ein paar nützliche Tipps.

Bitte beachte die Aufstellbedingungen und Sicherheitsabstände deines Kaminofens vor der Erstinbetriebnahme. Was du beachten musst, erklären wir dir hier:

Erstinbetriebnahme des Kaminofens #

Wir gratulieren dir zum Kauf deines neuen Kaminofens. Damit er richtig funktioniert, erklären wir dir in diesem Video, auf was du bei der Erstinbetriebnahme beachten musst.

Aufstellung #

Wir empfehlen den Kaminofen mit einer gepolsterten Sackkarre von der Palette zu heben. Dazu die Befestigungsschrauben am Boden lösen und den Ofen vorsichtig ankippen.

Für deine Sicherheit:

Den Ofen niemals mit dem Gesamtgewicht nach vorne kippen. Lass dir auf jeden Fall von einer zweiten Person beim Aufstellen helfen. Bei langen Wegen und über Treppen muss der Ofen unbedingt mit Spanngurten an der Sackkarre fixiert werden.

Sollte dein Ofen auf rutschigem Untergrund stehen, empfehlen wir den Einsatz von Möbelstoppern oder Gummischeiben unter dem Gerät, damit es sich beim Öffnen der Tür nicht verschiebt.

Achte beim Aufstellen auf die angegebenen Mindestabstände.

Nachdem das Gerät ordnungsgemäß angeschlossen und vom Schornsteinfeger abgenommen wurde, kann es zum ersten Mal angeheizt werden.

Erstes Anheizen #
Zubehörteile:

Bedienungsanleitungen und bestimmte Zubehörteile befinden sich im Brennraum und Aschekasten. Achte darauf, dass vor der Inbetriebnahme alle diese Zubehörteile aus Brennraum und Aschekasten entfernt wurden.

  1. Bei Raumluftunabhängigem Betrieb eine gegebenenfalls vorhandene Lüftungsanlage ausschalten.
  2. Alle Luftregler werden vor dem Anheizen vollständig geöffnet.
    Auch eine eventuell vorhandene Drosselklappe am Rauchrohr muss vollständig geöffnet werden.
  3. Das Holz muss trocken sein und etwa Unterarm dick. Genaueres zum Thema Brennstoff findest du unter unseren Tipps zum Brennstoff.
    Zwei Scheite werden nach unten in den Brennraum, parallel zu Scheibe gelegt.
  4. Zwei Anzünder kommen direkt auf die Scheite.
  5. Darüber kommt Kleinholz. Am besten wird Anzündholz so gestapelt, dass zwei Stücke mit der Kopfseite zur Tür zeigen und darüber zwei, die parallel liegen. Das Ganze mit etwa 8 Anzündhölzern wiederholen.
  6. Jetzt können die Anzünder mit Streichholz oder Feuerzeug entzündet werden.
  7. Die Tür nicht ganz schließen und den Ofen nur unter Aufsicht betreiben.
Achtung Ofenlack:
  1. Der Ofenlack erreicht erst nach den ersten Heizvorgängen seine endgültige Festigkeit.
  2. Staub und Schmutz wird vor dem ersten Anheizen vorsichtig mit einem weichen Tuch entfernt.
  3. Den Ofenlack auf keinen Fall während der ersten Heizvorgänge berühren, sonst wird der Lack beschädigt.
  4. Die Tür beim ersten Anheizen nicht vollständig schließen. Die Dichtung kann sonst am Ofenlack kleben bleiben.
Allgemeine Hinweise:
  • Da der Ofenlack noch aushärten muss, kommt es beim ersten Anheizen zu Geruchsbelästigung. Daher den Aufstellraum gut durchlüften.
  • Durch die Hitze kann sich Wasserdampf bilden und sich ggf. über der Tür am Gerät absetzen. Das ist normal. Das Wasser verdunstet wieder spurlos.
  • Den Ofen im Erstbetrieb nicht drosseln, damit der Lack aushärtet.
  • Halte dich an die Aufgabemenge der Bedienungsanleitung. Der Ofen muss auf der angegebenen Maximalleistung heizen.

Anheizen des Kaminofens #

Nach dem ersten Anheizen kann der Ofen ganz normal betrieben werden. Angeheizt wird er dabei ähnlich.

  1. Alle Luftschieber des Ofens zu 100% öffnen.
  2. Eine eventuell vorhanden Drosselklappe im Ofenrohr ebenfalls vollständig öffnen.
  3. Das Holz muss trocken sein und etwa Unterarm dick. Genaueres zum Thema Brennstoff findest du unter unseren Tipps zum Brennstoff.
    Zwei Scheite werden nach unten in den Brennraum, parallel zu Scheibe gelegt.
  4. Zwei Anzünder kommen direkt auf die Scheite.
  5. Darüber kommt Kleinholz. Am besten wird Anzündholz so gestapelt, dass zwei Stücke mit der Kopfseite zur Tür zeigen und darüber zwei, die parallel liegen. Das Ganze mit etwa 8 Anzündhölzern wiederholen. Das Kleinholz sorgt für den richtigen Zug und wärmt den Schornstein vor.
  6. Die Anzünder entzünden.
  7. Nach 15-20 Minuten wird die Luftzufuhr reduziert. Eine eventuell vorhandene Drosselklappe wird als erstes geschlossen.
    Prinzipiell wird jeder Ofen mit den drei Luftströmen Primärluft, Sekundärluft und Tertiärluft betrieben. Diese werden jedoch nicht bei jedem Ofen gleich eingestellt. Daher unterscheiden wir die Bedienung in vier Bereiche.
Anheizen in der Übergangszeit:

In der Übergangszeit, Herbst und Frühling, kann es an wärmeren Tagen zu einem schlechten Kaminzug kommen. In diesem Fall kann das Feuer nur schwer anbrennen. Dann hilft es, mehr Anzündholz und kleinere Scheite zu nutzen um den Schornstein aufzuwärmen.

Anheizen mit dem Brennstoffwähler #

Beim Anheizen mit dem Brennstoffwähl hast du an der Unterkante des Brennraums einen Drehknopf, mit dem du auswählen kannst, ob dein Brennstoff Holz oder Braunkohle ist. Dementsprechend wird die Primärluft automatisch gesteuert.

Die Sekundärluft auf der Rückseite des Ofens wird beim Anzünden und Nachlegen vollständig geöffnet also auf „Choke“ gestellt. Während des Brennvorgangs wird der Sekundärluftregler so eingestellt, dass das Feuer 45 Minuten lang brennt und an der Flamme keine Rußspitzen zu sehen sind.

Beim Nachlegen von Brennstoff darf keine Flamme mehr zu sehen sein. Wenn der Sekundärluftregler auf „Choke“ steht, entzündet sich das Feuer nur durch die Glut. Die entsprechende Aufgabemenge an Brennstoff entnimmst du der Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts.

In Ausgeschaltetem Zustand stellst du den Brennstoffwähler auf aus und den Sekundärluftregler auf Minimum.

Anheizen mit Verbrennungsluftautomatik #

Bei der Verbrennungsluftautomatik wird die Primärluft automatisch gesteuert. Dazu wird der Regler geöffnet, wie in der jeweiligen Bedienungsanleitung beschrieben. Danach muss der Regler nur noch verändert werden, wenn der Ofen ausgeschaltet ist.

Die Sekundärluft wird über einen Schieber gesteuert Beim Anheizen und Nachlegen wird der Schieber vollständig eingeschoben, also die Sekundärluft 100% geöffnet.
Während des Brennvorgangs wird der Sekundärluftregler so eingestellt, dass das Feuer 45 Minuten lang brennt und an der Flamme keine Rußspitzen zu sehen sind.

Beim Nachlegen von Brennstoff darf keine Flamme mehr zu sehen sein. Wenn der Sekundärluftregler ganz eingeschoben, also vollständig geöffnet ist, entzündet sich das Feuer nur durch die Glut. Die entsprechende Aufgabemenge an Brennstoff entnimmst du der Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts.

In Ausgeschaltetem Zustand stellst du den Brennstoffwähler auf aus und den Sekundärluftregler auf Minimum.

Anheizen mit Primärluftschieber und Sekundärluftregler #

Bei der Variante mit nur einem Primärluftschieber wird dieser an der Unterkante der Brennkammer beim Anheizen und Nachlegen vollständig geöffnet, also zu 100% eingeschoben. Während des Brennvorgangs wird der Primärluftschieber dazu genutzt die Brenndauer einzustellen. Diese sollte etwa 45 Minuten betragen. Der Schieber ist dann nur etwa 10% eingeschoben, also geöffnet.

Die Sekundärluft auf der Rückseite des Ofens wird beim Anzünden und Nachlegen vollständig geöffnet also auf „Choke“ gestellt. Während des Brennvorgangs regelt der Sekundärluftregler die Flammengröße. Er wird so eingestellt, dass gerade keine Rußsspitzen mehr zu sehen sind.

Beim Nachlegen von Brennstoff darf keine Flamme mehr zu sehen sein. Wenn der Sekundärluftregler auf „Choke“ steht und der Primärluftschieber vollständig geöffnet ist, also zu 100% eingeschoben, entzündet sich das Feuer nur durch die Glut. Die entsprechende Aufgabemenge an Brennstoff entnimmst du der Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts.

Im Ausgeschalteten Zustand ist der Primärluftschieber vollständig geschlossen, also herausgezogen und der Sekundärluftregler auf Minimum gestellt.

Anheizen mit Primär- und Sekundärluftschieber #

Bei der Variante mit einem Primär- und Sekundärluftschieber wird dein Ofen über die beiden Schieber unterhalb des Brennraums gesteuert.

Beim Anheizen und nachlegen werden beide Schieber vollständig eingeschoben, also zu 100% geöffnet.
Während des Brennvorgangs wird der Primärluftschieber so eingestellt, dass das Feuer 45 Minuten lang brennt. Er wird zwischen 25 und 0 % geöffnet, also eingeschoben.

Der Sekundärluftschieber regelt die Flammengröße. Er wird so eingestellt, dass keine Rußspitzen mehr zu sehen sind.

Beim Nachlegen von Brennstoff darf keine Flamme mehr zu sehen sein. Wenn beide Schieber vollständig geöffnet sind, also zu 100% eingeschoben, entzündet sich das Feuer nur durch die Glut. Die entsprechende Aufgabemenge an Brennstoff entnimmst du der Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts.

Im Ausgeschalteten Zustand sind beide Schieber vollständig geschlossen, also herausgezogen.

Drosselklappe #
ORANIER Rohr mit Drosselklappe

Die Drosselklappe im Rauchrohr des Kaminofens sorgt dafür, dass sich der Querschnitt des Ofenrohrs verringern lässt.

Beim Anzünden und Nachlegen von Brennholz wird die Drosselklappe geöffnet um mehr Sauerstoff an das Brenngut zu lassen. Im laufenden Betrieb wird sie dann als erstes geschlossen um den Förderdruck zu verringern, wodurch die Wärme länger erhalten bleibt. Sie ist eine zusätzliche Möglichkeit die Luftzufuhr im Brennraum zu steuern.

conFlame #

conFlame ist die automatische Abbrandsteuerung deines Kaminofens. Die Luftregler werden entsprechend der Temperatur im Brennraum gesteuert. Über die passende App wirst du über alle wichtigen Daten und sogar den Zeitpunkt für die Brennstoffzugabe informiert.

Deine Vorteile:

  • Ressourcenschonender Betrieb
  • Schadstoffärmere Verbrennung als bei herkömmlichem heizen
  • Wartungsarme, verschleißfreie Technik
  • Smarter Zugriff per App auf Smartphone und Tablet
  • Der perfekte Zeitpunkt zum Holznachlegen wird automatisch angezeigt
  • Besondere Gegebenheiten beim Schornstein werden erkannt und angepasst
  • Informationen über Serviceintervalle und Reinigung der Feuerstätte in der App.

Du willst mehr wissen? Dann schau doch mal hier.

Nachlegen #

Wenn keine Flamme mehr zu sehen ist und nur noch Glut glimmt, kann Holz nachgelegt werden.
Dazu einfach zwei Scheite auf die Glut legen und die Luftzufuhr für 5-10 Minuten vollständig öffnen. Ebenso eine eventuell vorhandene Drosselklappe.
Das Holz entzündet sich nur durch die Restglut. Nach 5-10 Minuten wird die Luftzufuhr wieder gedrosselt.

Tipp:

Häufiges Nachlegen in geringen Zeitabständen ist weniger effizient als "große" Abbrände über einen längeren Zeitraum. Daher gilt, warte, bis keine Flammen mehr zu sehen sind, bevor du nachlegst.

Ausbrand #

Ist die Vollbrandphase abgeschlossen und wird kein Holz nachgelegt, erfolgt der Ausbrand im Kaminofen.

Glüht die verbliebene Holzkohle ohne größere leuchtende Flamme, sollte die Sekundärluft ganz geschlossen und die Primärluft wieder etwas geöffnet werden. So gelangt genug Frischluft an das Brenngut.
Nach dem Verlöschen der glut, werden alle Luftregler vollständig geschlossen.

Anheizen von Wasserführenden Kaminöfen #

Beim erstmaligen Aufheizen eines wasserführenden Geräts immer mit einer geringen Brennholzmenge beginnen. Das Feuer kann im Problemfall nicht gestoppt werden!

Sollte sich bei Wasserführenden Kaminöfen ein Fehler in der Hydraulik befinden oder die Umwälzpumpe nicht anlaufen, kann die Wärmemenge aus dem Wärmetauscher nicht abgeführt werden. Die Thermische Ablaufsicherung spricht an.

Vorgehensweise beim erstmaligen Aufheizen:

  • Langsam mit wenig, kleinem Holz das Heizen beginnen
  • Prüfen, ob bei 55°C die Umwälzpumpe anläuft
  • Prüfen, ob dabei über die Rücklaufanhebung zunächst nur der „kleine Kreislauf“ Pumpe-Wärmetauscher bedient wird.
  • Prüfen, ob die Rücklaufanhebung ab circa 55°C den „großen Kreislauf“ zum Pufferspeicher beziehungsweise den Wärmeabnehmern langsam freigibt und sich die entsprechenden Leitungsrohre langsam erwärmen
  • Entlüften und gegebenenfalls Wasser nachfüllen
  • Umwälzpumpe auf die ermittelte Leistungsstufe einstellen

Auch bei Wassergeführten Kaminöfen muss der Lack erst einbrennen. Beachte daher dass er nicht berührt wird und die Tür beim ersten Anheizen nicht vollständig geschlossen wird, damit die Dichtung nicht am Lack festklebt.

Weiteres vorgehen:

Wenn alle Systeme richtig anlaufen und funktionieren, wird ein wasserführender Kaminofen genauso betrieben, wie ein luftgeführter Ofen. Beachte dann die Erläuterungen weiter oben auf dieser Seite.

Zusammenfassung #

Angeheizt werden Kaminöfen immer gleich. Unten dickes Holz, darüber Anzündhölzer. Zieht der Schornstein schlecht hilft mehr Anzündholz, um ihn auf Temperatur zu bringen.
Um effizient zu heizen werden die Luftregler nach 15-20 Minuten etwas geschlossen. Lediglich beim ersten Anheizen soll der Ofen auf in der Bedienungsanleitung beschriebenen Maximallast brennen. Dabei ist es dann aber wichtig den Lack des Ofens nicht zu berühren und auch die Tür erstmal nicht vollständig zu schließen.
Wassergeführte Geräte werden beim ersten Anheizen gegenteilig behandelt. Sie werden langsam auf Temperatur gebracht um zu prüfen, dass alle Bauteile der Hydraulik richtig funktionieren.

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